Dieses volkstümliche Sprichwort ist den meisten bekannt. Man überlegt und plant, und dann kommt es doch anders. Manche Menschen werden nervös, wenn etwas nicht so läuft wie geplant. Schnell stellen sich Selbstzweifel und Frustration ein oder das Gefühl, versagt zu haben. Dabei müssen Planänderungen gar nicht an der Planung liegen. Oftmals kommen die Änderungen von woanders. Hier könnte es helfen, genau hinzuschauen und zu klären, was ist passiert, worüber ärgere ich mich, und wie findet man eine Lösung, im besten Fall auch gemeinsam?! Und wenn es richtig gut läuft, lernen wir aus diesen Situationen.
Christen erweitern und konkretisieren dieses Sprichwort: der Mensch denkt, Gott lenkt. Diese uralte menschliche Erfahrung schafft einen hilfreichen Umgang, wenn sich die Umstände ändern. Der Blick verändert sich, hin zu Gott, der mir hilft, meine Gaben und Fähigkeiten bestmöglich für mich und andere einzusetzen. Dieser Perspektivwechsel ist keine Garantie für permanentes Gelingen eigener Pläne. Er hilft mir bewusst zu machen, dass mein Anteil ein bedeutender, aber eben auch nur ein kleiner am großen Ganzen ist. Manchmal relativieren sich damit vermeintlich große, kaum lösbare oder überwindbare Probleme und Ansichten. Aber garantiert verändert es meine Sicht auf mich und meine Planung. Denn es entlastet, Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig abzugeben. Gott traut und mutet uns diese Erfahrung zu! Auch und gerade, wenn es mal anders läuft als geplant.
Stefan Nowak
Gemeindepädagoge, Ev.-Luth. St. Jakobus-Kirchengemeinde