Pfarrer Ekkehard Karottki geht in den Ruhestand

Ekkehard Karottki

25 Jahre aktiv und engagiert für Kleinenbremen: Zum 31. Juli geht Ekkehard Karottki in den Ruhestand, doch bereits am Sonntag, dem 18. Juni, um 14.30 Uhr soll der Pfarrer, der dem Dorf- und Gemeindeleben im Portaner Osten seinen Stempel aufgedrückt hat, in seiner langjährigen Wahlheimat verabschiedet werden.

Spuren hat er hinterlassen in Lütgenbremen. Dazu zählen die großen Meilensteine wie sein Einsatz mit Ortsheimatpfleger Wolfgang Karras für ein würdiges Holocaustmahnmal an der Kirche oder das 125. Kirchjubiläum mit Aufführung eines gefeierten Theaterstücks zum in der Kirche versteckten Hohenzollernschatz. Doch auch aus dem Dorfalltag waren Ekkehard Karottki und Christiane Südhölter-Karrotki schon bald nach ihrer gemeinsamen Amtseinführung im Frühjahr 1998 nicht mehr wegzudenken. Schnell war der vom Niederrhein stammende Pfarrer auch in den Heimatverein eingebunden und hat beide Seiten des Dorflebens miteinander verbinden können, „auch wenn er kein Platt kürt“, wie Walter Caselitz, Vorsitzender des Heimatvereins und langjähriger Mitstreiter von Ekkehard Karottki in Kirche und Dorf, mit einem Zwinkern bemerkt.

Kirche mit Tiefgang: Barbarafeiern unter Tage

Auch das kirchliche Leben hat der umtriebige Pfarrer mit viel lokalem Engagement und
innovativen Formaten geprägt. Neben seiner Arbeit in der Notfallseelsorge hat Ekkehard Karottki
die Kirche zu den Menschen gebracht. Dazu zählen die gemeinsam mit dem Heimatverein
organisierten Andachten zum Mühlentag am Pfingstmontag, die er 25 Jahre lang hat leiten
können. Doch wohl zu den ungewöhnlichsten Gottesdiensten der Region zählt die Barbarafeier im
Besucherbergwerk Kleinenbremen. Die ökumenischen Gottesdienste, gemeinsam mit Vertretern
der katholischen Walburga-Gemeinde wie dem aus dem Ruhrgebiet kommenden Manfred
Pollmeier, brachten eine Bergmannstradition zurück und waren von Anfang an ein voller Erfolg.

Die Zukunft im Drei-Landeskirchen-Eck

Kleinenbremen liegt eng eingefasst zwischen der Schaumburg-Lippischen Landeskirche in
Bückeburg und der Landeskirche Hannovers in Rinteln. Diese Nähe hat viele Kooperationen
ermöglicht, wie gemeinsame Chorkonzerte mit Schaumburger Chören. Nun wagt Ekkehard
Karottki den nächsten Sprung über die Landes- und Kirchengrenze und zieht für seinen
Ruhestand mit seiner Ehefrau, die im Kirchenkreis Vlotho als Schulpfarrerin tätig ist, nach
Bückeburg.

In seiner Gemeinde bleibt die Pfarrstelle vorerst nicht besetzt. Wie so manche Gemeinde im
Kirchenkreis und den Nachbarkreisen hat auch Kleinenbremen rechnerisch nicht mehr genügend
Gemeindeglieder für eine volle Pfarrstelle. Doch die Personalplanungsräume, die der Kirchenkreis
einführt, sollen gerade in solchen Situationen zum Tragen kommen, erklärt Superintendent
Michael Mertins. Der geplante Raum Minden-Ost und Porta Westfalica-Nord würde die Freiheit
bieten, um die Nachfolge für Ekkehard Karottki gut zu gestalten. Nachfolge, denn von Ersatz
möchte der Superintendent nicht reden. „Ekkehard Karrotki gehört zu Kleinenbremen wie das
Besucherbergwerk“, sagt Superintendent Mertins. Auch Walter Caselitz vom Heimatverein ist sich
sicher, dass der Umzug ins Schaumburgische kein Abschied für immer ist: „Er kann sich ja
einfach aufs Rad schwingen.“

Foto (Ev. Kirchenkreis Minden):
230615 Ruhestand Karrotki:
Pfarrer Ekkehard Karrotki geht zum 31. Juli in den Ruhestand