Pfarrerin Katrin Berger in Bergkirchen angekommen

Der Wiehen hatte sich zum Empfang in sein feinstes Winterkleid geworfen: Für die neue Pfarrerin in Bergkirchen und Oberlübbe-Rothenuffeln, Katrin Berger, und ihren Hund Perla war es ein gelungenes adventliches Ankommen in ihrer neuen Wirkungsstätte. Nun wurde Katrin Berger von ihren beiden Gemeinden und dem Kirchenkreis Minden in einem besonderen Gottesdienst feierlich willkommen geheißen.

Von der Jugendkirche zur Bergkirche

Für Katrin Berger ist der Umzug in den Mühlenkreis eine Art Heimkehr. Die 41-jährige Pfarrerin ist in Meißen aufgewachsen. Zwar hat sie nach Studien in Leipzig und Münster, einschließlich einer Zeit in Philadelphia, ihr Vikariat in Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen-Buer und auch auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland verbracht. Im Entsendungsdienst war sie aber schon einmal über den Wiehen, nach Stemwede-Levern, zurückgekehrt. 2017 zog es sie dann weiter zur Jugendkirche in Hamm.

Als Pfarrerin der Hammer Jugendkirche hat sie über sechs Jahre ein erfolgreiches und innovatives Konzept begleitet: Eine Kirche mit Pfarrerin, Gemeindepädagogin, Kirchenmusiker und sogar Küster, nur eben speziell für Jugendliche – viele Ressourcen und viel Talent auf kleinem Raum vereint. Katrin Berger konnte für die vielfältigen Angebote, die in Hamm ausprobiert wurden, auf ihre bunt gefächerte Studien- und Ausbildungszeit zurückgreifen, darunter Einsätze im Evangelischen Rundfunkreferat und beim WDR.

Der Abschied aus Hamm ist ihr nicht leichtgefallen. Doch Katrin Berger wünschte sich ein echtes Ankommen in einer Gemeinde mit aktivem Gemeindeleben und seelsorglicher Einbindung. Seelsorge ist für Katrin Berger nicht einfach Teil der Aufgabenbeschreibung, sondern Kern ihrer Auffassung vom Pfarrdienst, für den sie sich als „spannende Mischung aus traditionell und modern“ sieht. Dabei ist ihre neue Aufgabe in vielerlei Hinsicht keine traditionelle Gemeindepfarrstelle, denn am Wiehenhang ist viel in Bewegung.

Warum also Bergkirchen und Oberlübbe-Rothenuffeln? „Ich habe von Superintendent Michael Mertins von der offenen Stelle nahe meiner alten Heimat gehört“, erklärt sie. „Beim Blick auf die Internetseiten und in die Gemeindebriefe habe ich gedacht: Da sind Menschen, die wollen was.“

Eine Pfarrerin und zwei Gemeinden im Umzugsmodus

Auch wenn sie als neue Pfarrerin feierlich in Bergkirchen eingeführt wurde, wird Katrin Berger sich auch um die Gemeindeglieder in Rothenuffeln-Haddenhausen kümmern, denn sie ist für beide Orte verantwortlich. Und tatsächlich wartet auf sie das Pfarrhaus in Rothenuffeln. Denn das Bergkirchener Küsterhaus, das sie bei ihrer Ankunft bezogen hat, ist nur eine Zwischenlösung, während in Rothenuffeln Renovierungsarbeiten im Gang sind. „Ich arbeite zurzeit noch zwischen Umzugskartons“, lacht sie.

Sie zieht nicht alleine um. Auch die Gemeinden selbst sind unterwegs in eine neue Zukunft. Bergkirchen und Oberlübbe-Rothenuffeln waren noch bis vor fünfzig Jahren eine Gemeinde in mehreren Bezirken. Die Beziehungen besonders zwischen Rothenuffeln-Haddenhausen und der Mutterkirche auf dem Berg sind nie abgerissen. Jetzt finden die Gemeinden wieder zueinander.

Das begann schon mit der Bildung einer pfarramtlichen Verbindung, mit der die Wahl einer gemeinsamen Pfarrerin erleichtert wurde. Doch auch dies ist nur ein Zwischenstopp, denn das Konstrukt von einer Pfarrerin auf zwei halben Stellen soll bald ein natürliches Ende finden. Die Gemeinden planen, sich zu vereinigen. Gemeinsam mit den Gemeindeleitungen und ihrem Kollegen in Oberlübbe, Pfarrer Dieter Maletz, wird Katrin Berger diesen Prozess begleiten können.

Mit Hund Perla raus zu den Menschen der Region

Selbst dann sind alle zusammen noch nicht am Ziel angekommen, denn das Ziel heißt Personalplanungsraum. Dahinter verbirgt sich, dass alle Gemeinden in einer Region ihre Pfarrstellen gemeinsam besetzen und Verantwortung für das kirchliche Leben in ihrer Region übernehmen. In dem früh im letzten Jahr begonnenen Prozess wachsen die Gemeinden immer enger zusammen und können zusammen sehen, an welchen Orten welche Angebote ankommen oder welche Gebäude besonders gebraucht werden. Schon die Wahl von Katrin Berger war eine Art Probelauf, denn die anderen Gemeinden im Personalplanungsraum Hille konnten beratend teilnehmen, und bald soll die neue Pfarrerin auch ihre Pfarrerin sein. Katrin Berger wird ihre Gaben also nicht nur am Wiehenhang, sondern in der ganzen Region einbringen, auch wenn sie in Bergkirchen empfangen wurde und bald in Rothenuffeln wohnen wird.

Denn in Rothenuffeln stillsitzen wird Katrin Berger nicht: Ihre Gemeindeglieder können sie überall finden, ob im Pfarrhaus in Rothenuffeln, in ihren Diensträumen in Bergkirchen, im weiteren Planungsraum Hille oder ganz einfach draußen in der Gemeinde oder auf den Wegen durch den Wiehen, immer mit Perla an ihrer Seite.

Foto (Ev. Kirchenkreis Minden):
231212 Ankunft Katrin Berger:
Katrin Berger wurde am zweiten Advent in ihr neues Amt eingeführt