Minden – Eine Ausstellung von großformatigen Foto-Porträts ist ab 8. August in der Offenen Kirche St. Simeonis zu sehen. Auf den Fotografien stellen Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit sich selbst und die Kernsätze ihres persönlichen Glaubens vor. Auf leicht zugängliche Weise vermittelt somit die Ausstellung, was zum Beispiel den Glauben von Menschen jüdischen, christlichen, muslimischen, alevitischen, hinduistischen und buddhistischen Glaubens prägt.

Alle für die Ausstellung porträtierten Personen stammen aus dem Kreis Herford; die Fotografien hat Jürgen Escher gemacht.  Ziel der Ausstellung ist es, dazu anzuregen, andere Religionen und die eigene mit anderen Augen zu sehen. Zum einen können die Porträts dabei helfen, religiöse Diskriminierung, Vorurteile und Klischees gegenüber anderen Religionen abzubauen. Zum anderen lädt sie – innerhalb der jeweiligen Religion – dazu ein, den eigenen Glauben in persönlicher Freiheit zu gestalten, anstatt unkritisch die Vorgaben traditioneller Autoritäten zu befolgen. Die 22 Porträts führen vor Augen: Mündiger Glaube egal welcher Religion ist nicht Unterordnung unter die Vorgaben religiöser Instanzen, sondern Ausdruck individueller Lebensgestaltung.

In einer Zeit zunehmender weltanschaulicher Fundamentalismen und politischer Instrumentalisierung des Religiösen wird so deutlich: Freiheit zur Religion ist immer auch Freiheit von der Religion.

Die Ausstellung kann inspirierend sein für Menschen, die spirituell ihren eigenen Weg suchen. Schulen finden hier gute Anknüpfungsmöglichkeiten für den religionspädagogischen Unterricht.

„Was glaubst du denn?“ ist zu sehen bis zum 2. September während der Öffnungszeiten von St. Simeonis (dienstags bis samstags 11 bis 17 Uhr). Führungen für Schulen und Gruppen sind nach Absprache möglich. Zur Vernissage am Dienstag, 8. August, um 17.30 Uhr wird auch der Fotograf, Jürgen Escher, erwartet.

Die Ausstellung wurde vom Diakonischen Werk Herford in Auftrag gegeben und war erstmals Ende 2022 in der Herforder Münsterkirche zu sehen. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend, im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. In Minden kooperieren für die Ausstellung die Offene Kirche St. Simeonis, das Diakonische Werk Herford und die Evangelische Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Minden.

(Beitrag von Pfarrer Andreas Brügmann / Offene Kirche St. Simeonis)