Du meine Güte! Was soll bloß werden?

Wie sollen wir in diesem Jahr Weihnachten feiern?

Diese Frage beschäftigt mich immer mehr.

Die anhaltend hohen Infektionszahlen versprechen keine

Entspannung der Lage. Und jetzt haben wir schon den 1. Advent!

Der 24. Dezember kommt mit schnellen Schritten.

Mit sehr schnellen Schritten.

Mehr als in den Jahren zuvor ist meine Haltung im Advent

nun von Anspannung und Erwartung erfüllt.

 

Dabei weiß ich noch genau, wie es im letzten Jahr war.

Anders. Völlig anders.

Mit dem 1. Advent folgte der Startschuss für die

vielen Adventsfeiern in den Gruppen und Kreisen,

das Adventssingen und die Bastelstunden.

In jeder freien Minute stöberte ich in den Geschäften nach passenden Weihnachtsgeschenken

für meine Familie und überhaupt: Ich war mächtig beschäftigt.

 

Und nun?

Nun kommt der 24. Dezember ganz egal, wie die Lage bei uns aussieht,

ob die Infektionszahlen weiter steigen oder (hoffentlich) fallen,

ob wir Familienfeiern organisiert bekommen oder nicht.

Das Fest steht vor der Tür und es wird stattfinden – so oder so.

 

Etwas, finde ich, wird dadurch deutlich, vielleicht deutlicher als früher:

So wie das Kommen des 24. Dezembers nicht aufzuhalten ist,

ist auch das Kommen Gottes nicht aufzuhalten.

Gott kommt in seine Welt.

Er lässt sich in eine Krippe legen und wird der „Immanuel“,

der „Gott mit uns“, der seit Weihnachten unser Leben und unser Sterben teilt.

Und warum lässt er sich davon nicht abbringen?

Weil er ein Gott ist, dem die Liebe zu uns über alles geht und der daher eine

Zukunft für uns möchte, die weit über den Tod hinaus reicht.

 

Diesen Zukunftsplan ändert er nicht. Er lässt ihn sich auch nicht aus der Hand nehmen,

weder durch einen Corona Virus, noch durch unsere Angst, unseren Unfrieden oder unseren Unglauben.

 

Daran muss ich denken, wenn ich die erste Kerze am Adventskranz entzünde.

Dieses Wissen gibt mir Kraft in einer verrückten Zeit.

Und ich hoffe, Ihnen auch.

Beate Rethemeier

Beate Rethemeier

Pfarrerin, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Dankersen