Minden. Ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zum großen Sanierungsprojekt für Turm und Kirche von St. Marien Minden ist erreicht: Am 6. Juli wurde die durch das Planungsbüro Krause & Anastasiou (Hannover) erstellte Bauunterlage durch Pfarrer Frieder Küppers und weitere Vertreter der St. Marien-Kirchengemeinde unterzeichnet. Das Dokument wird nun unmittelbar zur Prüfung an die zuständigen Behörden versandt, damit die Gemeinde u. a. den Zuwendungsbescheid für die 1,8-Millionen-Euro-Förderung durch den Bund erlangen kann.
Nach Versand der Bauunterlage stellt die Gemeinde als Bauherrin sofort einen Antrag auf vorfristigen Beginn der Sanierungsmaßnahmen. Wird dieser genehmigt, können schon während der behördlichen Prüfung der Antragsunterlagen die Ausschreibungen für die Gewerke beim ersten Bauabschnitt, der Turmsanierung, erfolgen; als erstes für den Aufbau des Gerüstes.
Bestandteil der Bauunterlage ist auch der Finanzierungsplan für das auf vier Jahre angelegte Sanierungsprojekt. Nach einer eingehenden baufachlichen Untersuchung aller Gebäudeteile hat das Planungsbüro ein Kostenvolumen von gut 5,5 Millionen Euro für die Sanierung des Turms, der Kirche außen und innen sowie der Außenanlagen ermittelt. Vor allem beim Dach des Kirchenschiffs sowie der Turmhaube ist der Sanierungsbedarf deutlich höher als erwartet. 2019 waren die Gesamtkosten auf rund 3,6 Millionen Euro geschätzt worden.
Durch Eigenleistungen will die Gemeinde den realen Finanzbedarf etwas mindern – so wird für das Kirchenschiff das eigene Baugerüst zur Verfügung gestellt und nicht teuer gemietet. Ein Großteil der Baukosten wird über öffentliche Förderungen gedeckt. Im Bundeshaushalt sind für St. Marien bereits 1,8 Millionen Euro „geparkt“, für die nun der Zuwendungsbescheid der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) erwartet wird. Knapp 500.000 Euro hat das Land Nordrhein-Westfalen bewilligt, Gelder von Stiftungen sollen hinzukommen.
Zudem hat die Spendenkampagne „Himmel über Minden“ binnen vier Jahren über 1,4 Millionen Euro gesammelt – „eine bemerkenswerte Leistung der Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Region“, betont Pfarrer Küppers. Die Kampagne soll mit dem Baustart wieder an Fahrt aufnehmen. „Wir sind den bisherigen Gebern außerordentlich dankbar“, sagt Küppers. „Nun brauchen wir in den kommenden Jahren noch mal einen großen Schwung an Unterstützung, um das große Ziel zu erreichen.“
Als letzten Puzzlestein der Bauunterlage hatte die Gemeinde die vom Bund erwarteten Maßnahmen zur Erfolgskontrolle des Bauprojekts beschrieben. Neben der Einhaltung von Terminen, Baukosten und Qualitätssicherung gehören dazu zum Beispiel auch die öffentliche Wahrnehmung des Projektes, die Nutzung der Kirche für Kulturangebote oder die Einbindung in die studentische Lehre. Auch Nachhaltigkeitsziele sind definiert, so die Verwendung von lokalen Natursteinen und die Sicherung des Wanderfalkenhorstes im Turm.
(Beitrag von Thomas Krüger / St.-Marien)