Bergkirchen. Dr. Msafiri Mbilu aus Tanzania ist in Deutschland keineswegs ein Unbekannter: Mithilfe eines Dissertations-Stipendiums der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) lebte er mehrere Jahre in Deutschland und hat 2012 an der Kirchlichen Hochschule in Bethel promoviert. In dieser Zeit knüpfte er intensive Kontakte zu den evangelischen Kirchenkreisen Minden, Vlotho und Göttingen, die alle drei Partnerschaften mit Kirchenkreisen in Tanzania unterhalten.

Jetzt ist Mbilu erneut in Deutschland zu Besuch – nun in anderer Funktion, denn seit Mai 2021 ist er Bischof der Nordost-Diözese (NED = North-East-Diocese) der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tanzania. In Karlsruhe hat er an der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen und an der Generalversammlung der VEM teilgenommen. Danach besuchte er zunächst den Kirchenkreis Göttingen und jetzt die Kirchenkreise Minden und Vlotho.

Treffpunkt für eine Begegnung am Runden Tisch war die Gemeinde Bergkirchen, die sowohl aus Vlotho als auch aus Minden gut erreichbar ist. Insgesamt kamen rund 25 Personen zusammen, die auf die eine oder andere Weise partnerschaftliche Beziehungen zur Nordost-Diözese Tanzanias unterhalten. Anwesend waren zum Beispiel Dorothea Goudefroy als Superintendentin des Kirchenkreises Vlotho, Michael Mertins als Superintendent des Kirchenkreises Minden, Pfarrer Dr. Christian Hohmann vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung und Ulrike Heitkamp vom Arbeitskreis Tanzania / Kaskazini des Kirchenkreises Minden.

Nach einer Andacht von Superintendent Mertins berichtete Bischof Mbilu über aktuelle Entwicklungen in seiner Diözese. Kirchliche Arbeit im Nordosten Tanzanias steht derzeit unter dem Vorzeichen eines schwierigen Themas: Vor der Amtszeit Mbilus ist in Folge von Korruption und Misswirtschaft ein Schuldenberg in Höhe von rund drei Millionen Euro angewachsen. Rund ein Siebtel davon sei bereits abgetragen worden, erklärte Mbilu. Auch für die vorübergehende Schließung der Universität von Lushoto sei zumindest ein Lösungsansatz gefunden worden. Zwar konnte der Universitätsbetrieb nicht wieder aufgenommen werden, aber in den Universitätsgebäuden sind jetzt zwei weiterführende Schulen untergebracht. Der Runde Tisch sprach sich dafür aus, für Mbilu bei der VEM Unterstützung für die Bewältigung dieser schwierigen Situation zu erbitten.

Mbilus Deutschland-Reise geht weiter – u. a. steht noch ein Abend der Begegnung in Villigst auf dem Programm. Ein Besuch von Pastor Anderson Kapande, dem neuen Superintendenten des Kirchenkreises Kaskazini, in Minden und Umgebung ist für Mai 2023 geplant.