Christian Bünnigmann

Christian Bünnigmann

Pastor im Pastoralverbund Mindener Land

Die Geister scheiden sich an der Frage, ob unsere Gesellschaft gespalten ist oder nicht. So oder so ist es aber wohl sinnvoll, Brücken zu haben, die einer Spaltung vorbeugen oder sie heilen.

Christen sind in der Nachfolge Jesu in jedem Fall berufen, Brückenbauer zu sein. Denn Jesus Christus ist selbst die Brücke. In seiner Person ist er die Brücke zwischen Gott und Mensch, weil er selbst Gott und Mensch ist. Auf eine andere, aber nicht ganz unähnliche Weise sind seine Nachfolger gerufen, Brücken zu bauen, auch zwischen Menschen.

Das Überbrücken von Gegensätzen ist kein Verwischen der bestehenden Unterschiede. Wie eine Brücke feststehende Pfeiler braucht, so steht auch der Christ fest und unterscheidbar in seiner Überzeugung, seinem Glauben. Nur von diesem festen Fundament aus kann er eine Brücke zu Menschen anderer Überzeugung schlagen. Er kann tolerant sein, das heißt, den bestehenden Gegensatz, auch die gegenteilige Auffassung eines Gegenübers ertragen, ohne den anderen Menschen geringzuschätzen.

Ich glaube, dass die Kultur, der Sport und andere Bereiche der mitmenschlichen Begegnung große Chancen enthalten, Spaltungen zwischen unterschiedlichsten Menschen in unserem Land zu überwinden. Solche Brücken zu schlagen, gehört zum christlichen Selbstverständnis. Es ist ein Auftrag für den Christen. Wenn dabei noch an einer friedlichen Gesellschaft mitgearbeitet wird – umso besser.