Der Sternhimmel! Die Tage werden kürzer, die Nächte sind noch warm: Wie oft stehe ich abends, nach einer Veranstaltung oder fürhmorgens da und staune.
Der Juli hielt ja in diesem Jahr eine Überraschung für uns bereit: Neowise, ein Komet, der erstaunlich gut sichtbar war. Mit bloßem Auge war er über dem nördlichen Horizont mit seinem Schweif deutlich zu sehen!
Wie klein und verloren wir doch in der schwarzen Weite des Alls sind! Wie leicht könnte unser kleiner blauer Planet von einem Kometen getroffen werden. Oder die Atmosphäre von einem Sonnenwind weggepustet werden. Wenn wir unseren Planeten nicht vorher schon selbst zerstört haben…
Ich bin nicht nur überwältigt von der Größe und Schönheit des Alls. Und von der Größe Gottes, der das alles, so glaube ich, erschaffen hat. Da ist auch so etwas wie Furcht. Ich merke, wie unwichtig ich bin und wie zerbrechlich unser unbedeutendes Leben ist …
Abraham, von dem wir in der Bibel lesen, steht auch oft Nachts vor seinem Zelt und schaut in den Sternenhimmel. Er hat Angst, was werden soll aus ihm und seiner ganzen Sippe, für die er verantwortlich ist.
In einer dieser Nächte, in die Stille hinein, spricht Gott zu ihm: “Hab keine Angst! So zahlreich wie die Sterne, werden auch deine Nachkommen sein”.
Und plötzlich offenbart der Nachthimmel nicht mehr nur Dunkelheit und Kälte. Sondern auch, dass Gott sich mir persönlich zuwendet! Seine Größe, Weisheit und Macht hindert ihn nicht daran, mein Leben aufmerksam und liebevoll zu begleiten!
Manchmal, unterm nächtlichen Sternenhimmel, schließe ich die Augen und sage: “Danke, Gott, dass ich einen Platz in deinem Herzen habe!”
Pfarrer Matthias Rohlfing,
Kirchengemeinde Lahde
Matthias Rohlfing
Pfarrer, Ev. Kirchengemeinde Lahde-Bierde