Durch neue Wohnkonzepte und individuelle Pflegeangebote ermöglicht die Diakonie Stiftung Salem pflegebedürftigen Menschen ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Umfeld. Im Raum Minden werden an mehreren Standorten neue Wohneinrichtungen für Menschen mit Betreuungs- und/oder Pflegebedarf entstehen. In Porta Westfalica Barkhausen baut die Diakonie Stiftung Salem außerdem eine besondere Wohnform für ältere Menschen mit Behinderungen. „Wir wollen die Region inklusorisch entwickeln und in den Quartieren das Miteinander der Generationen fördern. Das ist unser diakonischer Auftrag“, sagt Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem.
Die Wohneinrichtungen für Menschen mit Betreuungs- oder Pflegebedarf werden im Erdgeschoss zwei Wohngemeinschaften mit jeweils 12 Zimmern bieten. Diese Wohngemeinschaften verfügen über einen gemeinschaftlichen Wohnbereich mit Küche. Die zukünftigen Mieterinnen und Mieter können hier auf eine ambulante pflegerische Begleitung zurückgreifen, die je nach Bedarf individuell mit dem ambulanten Pflegedienst der Diakonie Stiftung Salem vereinbart wird. Durch eine Service-Pauschale wird außerdem die Reinigung der Gemeinschaftsräume, die Mahlzeitenversorgung und die Bereithaltung einer 24-Stunden-Präsenz sichergestellt. Die Wohnreinrichtungen werden direkt in den Quartieren liegen und sind so eingebunden in das soziale Leben vor Ort. Menschen im Alter und/oder mit Behinderung können hier längstmöglich in ihrer heimischen Umgebung leben.
Die erste Wohneinrichtung nach dem sogenannten „Wohngemeinschaftskonzept“ wird auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule Dützen entstehen. „Wir rechnen täglich mit der Baugenehmigung“, sagt Michael Haas, Leiter des Geschäftsbereichs Pflege & Leben bei der Diakonie Stiftung Salem. Noch 2019 soll der Bau starten und bis Ende 2020 fertiggestellt sein. Auch an anderen Stellen in Minden wird die Diakonie Stiftung Salem dieses Konzept etablieren. Der Neubau von Wohneinrichtungen mit Wohngemeinschaften ist im Stadtteil Königstor, im Quartier „Am Grundbach“ und in Dankersen geplant. Auch an der Roßbachstraße in Minderheide prüft die Diakonie Stiftung Salem Möglichkeiten zum Neubau. Errichtet werden die neuen Einrichtungen zum Teil in Kooperation mit regionalen Investoren.
Mit den neuen Einrichtungen schließt die Diakonie Stiftung Salem eine Versorgungslücke. „Zukünftig sind Menschen im Alter von der ambulanten Unterstützung in den eigenen vier Wänden über die Wohngemeinschaften im Quartier, bis zur vollstationären Pflege in der Pflegeeinrichtung stets optimal begleitet“, erklärt Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem. Dass es einen Bedarf für neue Wohnangebote gibt, liegt für Christian Schultz auf der Hand. Für die Wohngemeinschaft in Dützen gibt es bereits jetzt viele Anfragen.
Im Obergeschoss werden alle Gebäude barrierearme Appartements für ein bis zwei Personen zur freien Anmietung bieten. „Gerade für Menschen im Alter und Menschen mit Einschränkungen ist es schwer, geeigneten Wohnraum zu finden. Es fehlt an barrierearmen Wohnungen, die eine gute Infrastruktur und Einbindung ins Quartier bieten“, sagt Pfarrer Thomas Lunkenheimer, theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem.
In Porta Westfalica Barkhausen, „Im Römerlager“, entsteht außerdem eine neue besondere Wohnform für Menschen mit Behinderungen (vgl. Bild). 24 Bewohnerinnen und Bewohner werden in der barrierefreien Wohneinrichtung leben, die insbesondere für ältere Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung konzipiert ist. Neben den Zimmern der Bewohnerinnen und Bewohner bietet der Neubau daher einen großen Bereich für tagesstrukturierende Angebote. Viele der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner waren lange berufstätig und haben zum Beispiel in den Diakonischen Werkstätten in Minden gearbeitet. Auch im Ruhestand sind sie auf Unterstützung bei der Organisation ihres Alltags angewiesen. Die Tagesstrukturangebote werden neben den Bewohnerinnen und Bewohnern auch externe Kunden wahrnehmen können. Die Angebote der Tagesstruktur reichen vom gemeinsamen Vorbereiten und Einnehmen der Mahlzeiten, über Spiel- und Bewegungsangebote, bis zu kognitiven und kreativen Übungen, immer mit dem Fokus, die Selbstständigkeit zu fördern. Das Haus ist außerdem rund um die Uhr mit Fach- und Unterstützungskräften des Geschäftsbereichs Wohnen & Assistenz besetzt.
Das Wohngebiet „Im Römerlager“ ist auf ein generationsübergreifendes Wohnen ausgerichtet. Schon heute leben hier junge Familien und ältere Menschen Seite an Seite. Die Wohneinrichtung für ältere Menschen mit Behinderung passt daher perfekt in den Bebauungsplan. „Wir freuen uns, dass wir mit unserer Einrichtung Teil einer lebendigen Nachbarschaft werden. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Inklusion“, sagt Sebastian Siek, Geschäftsbereichsleiter Wohnen & Assistenz bei der Diakonie Stiftung Salem. Auch für die Stadt Porta Westfalica, die auf ein engmaschiges Netz für vielfältige soziale Dienstleistungen setzt, ist die Wohneinrichtung eine Bereicherung. Im Sommer 2019 werden voraussichtlich die ersten Bauarbeiten für die neue Wohneinrichtung beginnen.
Bei allen Neubauprojekten setzt die Diakonie Stiftung Salem auf das enge Miteinander mit Nachbarn und Anwohnern. Die neuen Wohneinrichtungen sollen Teil des Quartiers sein und in das öffentliche Leben im Quartier eingebunden sein.
(Text von Christian Niemann / Diakonie Stiftung Salem)