Hille. Ein herzliches Willkommen haben am vergangenen Sonntag die Gemeinden Rothenuffeln, Oberlübbe und Bergkirchen ihrem neuen Gemeindepädagogen Michael Vitt bereitet. Bei dem festlichen Gottesdienst in der Kreuzkirche Rothenuffeln waren die Sitzreihen „so voll besetzt wie sonst Weihnachten“, wie eine Besucherin anmerkte. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten sich Bläserinnen und Bläser aus den drei Gemeinden zu einem gemeinsamen großen Posaunenchor zusammengeschlossen.
Superintendent Michael Mertins leitete den Gottesdienst und führte Vitt in sein neues Amt ein. Mit herzlichen und persönlichen Worten stellte er den neuen Mitarbeiter den Anwesenden noch einmal vor. Dabei brachte Mertins deutlich sein eigenes Bedauern darüber zum Ausdruck, dass Vitt nun nicht mehr zu den Kolleginnen und Kollegen im Haus der Kirche in Minden gehört.
22 Jahre lange hatte Vitt als Gemeindepädagoge bei juenger unterwegs gearbeitet, dem Referat für Jugendarbeit des Kirchenkreises. Daraus wird bereits ersichtlich, dass „der Neue“ in den Gemeinden an der Bergkante keineswegs ein Unbekannter ist. Als Leiter von Ferienspielen und Ausbilder von Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit ist er bereits vielfach vor Ort aktiv gewesen. Auch Konfirmandenunterricht hat er hier schon gegeben und mitgewirkt bei den „Ü-Kirche“-Angeboten für Kinder und ihre erwachsenen Bezugspersonen.
Vitt ist 1974 im Siegerland geboren, hat nach dem Abitur zunächst seinen Zivildienst in Bethel-Eckartsheim geleistet und dann im CVJM-Kolleg in Kassel seine Ausbildung zum CVJM-Sekretär / Erzieher absolviert. Auf drei Jahre als Jugendreferent in Lippe folgte 2003 die Anstellung beim Kirchenkreis Minden. Im Laufe der Jahre hat Vitt Zusatzausbildungen als Gemeindepädagoge, Wald- und Erlebnispädagoge, Fundraisingreferent und Prädikant absolviert.
Dank der Ausbildung zum Prädikanten kann er professionell Gottesdienste gestalten und eigenständig Taufen, Trauungen und Bestattungen durchführen. Die Predigt in seinem Einführungsgottesdienst hielt Vitt dementsprechend selbst.
In Bergkirchen, Rothenuffeln und Oberlübbe bildet er nun gemeinsam mit Pfarrerin Katrin Berger und Pfarrer Dieter Maletz ein „interprofessionelles Pastoralteam“ („IPT“). Er ist also nicht einer Pfarrperson unterstellt, sondern ein gleichberechtigtes Team-Mitglied. Angestellt ist er nicht bei der Gemeinde, sondern beim Kirchenkreis; die Fachaufsicht über seine Arbeit hat Renate Sierig, die Leiterin von juenger unterwegs. Aufgabe des IPT ist es, gemeinsam die Gemeindearbeit zu gestalten; dabei bringen die Pfarrpersonen ihre pastoralen und der Gemeindepädagoge seine pädagogischen Kompetenzen ein. 75 Prozent der Stelle von Vitt sind ausdrücklich für die Arbeit in Bergkirchen, Oberlübbe und Rothenuffeln vorgesehen. Mit dem verbleibenden Viertel unterstützt er darüber hinaus Projekte im „Planungsraum Hille“, ist also auch Ansprechpartner für die Gemeinden Hartum-Holzhausen und Hille.
Der inhaltliche Schwerpunkt liegt für Vitt künftig nicht mehr auf der Jugendarbeit, sondern auf Angeboten für die „mittlere Generation“, also für Menschen ab etwa 30 bis etwa 55 Jahren. „Für diese Altersgruppe, die oft stark eingebunden ist durch familiäre und berufliche Anforderungen, gibt es vergleichsweise wenige Anknüpfungspunkte für all das, was mit Kirche zu tun hat“, sagt Vitt. Er werde nun systematisch schauen, wo es dennoch Kontakte gibt wie zum Beispiel beim Konfirmandenunterricht und der Konfirmation der Kinder, und prüfen, ob und wie sich dieser Kontakt durch geeignete Angebote sinnvoll intensivieren lasse.