Die Schule hat wieder begonnen und mit diesem Sonntag sind zwei Drittel des Jahres 2025 Vergangenheit. Wie nutzen Sie das letzte Drittel? In den nächsten Wochen ist kirchlich gesehen der zweite Teil der Heiratssaison. Aber auch darüber hinaus gibt es viele Feste und Feiern, um das zu erwartende gute Wetter noch zu nutzen.
Im Evangelium dieses Sonntages, Lk 14, geht es um eine Essenseinladung, die Jesus, wie die Evangelien bezeugen, häufig und gerne angenommen hat. Wir alle wissen, dass bei festlichen Essen, bei Festen und Feiern viele Vorüberlegungen nötig sind, um ihren Erfolg zu sichern. Ein wichtiger erster Schritt ist, soweit es sich um eine festliche Tafel handelt, wie und wo man welche Gäste platziert. Wer kann mit wem, wer sollte wen kennenlernen, was geht gar nicht miteinander, wo sind Konflikte vorprogrammiert? Und noch vor der Verteilung der Plätze geht es um die Einladungsliste. Wen muss man einladen, wen kann man einladen, wen würde man gerne dabeihaben?
Was Jesus im Evangelium hinterlässt, ist nicht eine kluge Tischregel, und es geht nicht um berechnende Höflichkeit, sondern um die Grundhaltung dienender Liebe, wie er es bei seinem großen Festmahl, dem letzten Abendmahl deutlich macht.
 
Die Liste der Eingeladenen beantwortet nicht die Frage nach menschlicher Aufrechnung, sondern soll Gottes eigene selbstlose Liebe bei den Jüngern sichtbar machen, genauso wie die innere Haltung bei der Frage der Selbsteinschätzung bei der Platzwahl. 
Ich wünsche Ihnen für die verbleibende Zeit des Jahres die eine oder andere schöne Feier, gutes Essen in guter und erfreulicher Gesellschaft und ein offenes Ohr für die Einladung, die Gott uns gegenüber immer wieder ausspricht. 

 

Roland Falkenhahn

Roland Falkenhahn

Probst am Dom zu Minden