Neun Tage voller Hochkreuze, Atlantikluft und literarischem Glanz: So könnte man die neuntägige Bildungsreise durch Irlands Norden zusammenfassen, die vom 14. bis 22. August 2025 stattfand. Die Gruppe erlebte eine Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur und kam dabei den Nuancen der irischen Seele ein gutes Stück näher. Geleitet wurde die Bildungsreise der Ev. Erwachsenenbildung von Katrin Weber.

Der Auftakt erfolgte im Boyne-Tal: Gleich nach der Landung ging es mit dem Bus Richtung Monasterboice, wo die Hochkreuze wie stille Zeugen uralter Kirchenbauten im Licht des irischen Himmels stehen. Von dort ging es weiter nach Belfast, der Stadt, in der Geschichte und Gegenwart dicht beieinanderliegen. Wandmalereien erinnern an stille und laute Konflikte. Ein geführter Blick durch die City Hall und ein Abstecher in die Botanischen Gärten zeigte Belfast als lebendige Mischung aus grünem Vergnügen und politischem Gedächtnis. Besonderes Highlight war der Besuch der Titanic-Besucherattraktion, wo Technikfans und Romantiker gleichermaßen staunten, wie das berühmte Schiff noch heute nachhallt.

Am dritten Tag ging es aus der Hauptstadt in Richtung Donegal. Am Giant’s Causeway staunten die Besucher über die Naturkunst der Basaltsäulen, die sich wie eine Riesenhand zum Meer hin öffneten. In Derry erwartete die Gruppe ein Zeitzeuge im Museum of Free Derry, der Einblicke in den Bloody Sunday und eine eindringliche Erinnerung an die Konfliktjahre Nordirlands gab.

Am nächsten Tag führte die Rundreise zu den Klippen der Slieve League, Europas höchsten Felsenklippen. Sie boten eine Perspektive, die Herz und Kamera gleichermaßen einfingen. Weiter ging es nach County Mayo, wo in der Belleek Pottery eine Mitarbeiterin in die Handwerkstradition und Porzellankunst einführte. Am Nachmittag stand die Gruppe auf dem Friedhof von Drumcliff am Grab von W. B. Yeats, an dem es um seine Texte und der Frage nach Gerechtigkeit ging.

Connemara stand am sechsten Tag auf dem Programm, darunter der Croagh Patrick und die Kylemore Abbey. Am Nachmittag ging es zu einem Besuch bei Dan O’Hara und die Demonstration des Torfstechens eröffnete ein Stück Alltagsgeschichte, das man sonst nur aus längst verstaubten Chroniken kennt.

Der vorletzte Tag führte die Gruppe nach Dublin. Eine Stadtrundfahrt und ein geführter Stadtspaziergang legten den Focus auf die Flüchtlingsgeschichte Irlands, aber auch Gebäude wie die St. Patricks Cathedral und eine Whiskey-Destillerie, die in eine alten Kirche einzog.

„Wer diese Bildungsreise miterlebt hat, wird sie vermutlich im Gedächtnis behalten – als eine Zeitreise, die sich anfühlte wie ein gutes Buch: informativ und unterhaltsam“, ist sich Katrin Weber sicher. Die Bildungsreferentin freut sich bereits auf das kommende Jahr. Da wird die Evangelische Erwachsenenbildung vom 8. bis zum 11. Juni eine Bildungsreise nach Belgien anbieten. Nähere Informationen gibt es bei Katrin Weber unter 0571/83744-94 oder katrin.weber@ekvw.de

(Beitrag von Katrin Weber / Evangelische Erwachsenenbildung)