Minden. Wie erkennt man sicher in allen Situationen Rassismus und wie lässt sich Rassismus sinnvoll bearbeiten? Fragen wie diese stehen im Zentrum einer Qualifizierungsreihe, die ab 11. November im Gemeindehaus in Hahlen angeboten wird. Das Seminar „Rassismuskritik und Kirche“ besteht aus drei Modulen und richtet sich in erster Linie an hauptamtliche Fachkräfte im Kirchenkreis Minden sowie an Ehrenamtliche, die in Gemeinden im Kirchenkreis aktiv sind.

Eingeladen sind Personen, die sich aus einer rassismuskritischen Perspektive selbstreflexiv mit eigenen Haltungen und Handlungsmöglichkeiten auseinandersetzen möchten. Zentral sind dabei die Zusammenhänge zwischen Rassismus als gesamtgesellschaftlichem Verhältnis und kolonialen Kontinuitäten. Hierbei werden neben der individuellen Ebene auch institutionelle und strukturelle Bedingungen in den Blick genommen. In der Fortbildung werden vielfältige Methoden der politischen Bildungsarbeit eingesetzt mit Ansätzen des Empowerments und der kritischen Reflexion von Weiß-Deutschsein.

Ziel der Reihe ist es, eine erste Grundlage zu schaffen, um Rassismus in verschiedenen Arbeitsfeldern der Kirche und im Alltag sicher erkennen, reflektieren und bearbeiten zu können.

Im ersten Modul liegt der Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit dem Rassismusbegriff und der kolonialen Geschichte des Rassismus. Dabei sollen auch die widersprüchliche Rolle von Kirche angerissen und Widerstandsbewegungen berücksichtigt werden („Grundlage – Rassismus verstehen“ am Freitag, 11. November, 9.30 bis 17 Uhr).

Das zweite Modul bietet Raum für die Frage: Was hat Rassismus mit mir und meiner Arbeit zu tun? Der Fokus liegt auf der Selbstreflexion von Kontinuitäten des Rassismus im Alltag und in Arbeitskontexten. Rassismus im Alltag hat für unterschiedliche Personen unterschiedliche Konsequenzen. Es sollen Reflexionsräume geschaffen werden, in denen unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen Platz finden („Aufbau – Rassismus reflektieren“ am Freitag, 25. November, 9.30 bis 17 Uhr).

Im dritten Modul werden die zuvor erarbeiteten Perspektiven konkret auf den Kontext Kirche bezogen. Aus Rassismus-kritischer Perspektive werden sowohl Praxisbeispiele mit Bezug zur Kirche als auch Fragen der Teilnehmenden beleuchtet und bearbeitet („Transfer – Rassismus und Kirche“ am Freitag, 9. Dezember, 9.30 bis 17 Uhr).

Es referieren Samuel Nijiki Nijiki und Tobias Linnemann. Die Veranstaltung findet statt im Gemeindehaus Hahlen, Petershäger Weg 29, 32427 Minden. Anmeldungen und weitere Informationen gibt es beim Welthaus Minden, Telefon: (05 71) 24 17, Mail: info@welthaus-minden.de.