Minden / Todtenhausen-Kutenhausen. Unter dem Motto „Demokratie und Miteinander stärken – wann, wenn nicht jetzt“ geht in diesem Jahr das Forum Christuskirche an den Start. Gegründet 1991 im Golfkrieg, befasst sich das Forum alljährlich mit den Kern-Themen des so genannten konziliaren Prozesses der christlichen Kirchen: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Innerhalb dieses Themenkomplexes sucht die Gemeinde in Todtenhausen und in Kutenhausen für das Forum Christuskirche jeweils ein Thema aus, das gerade von besonderer gesellschaftlicher Relevanz ist. Im Jahr 2024 ist das die Demokratie. Einerseits gilt es, das 75jährige Bestehen des Deutschen Grundgesetzes und dessen Bedeutung für das freiheitlich-demokratische Miteinander im Land zu würdigen. Andererseits häufen sich Anlässe, sich um den Fortbestand demokratischer Strukturen Sorgen zu machen.
Traditionsgemäß findet das Forum Christuskirche im Monat November statt und Orte des Geschehens sind in der Regel die Christuskirche in Todtenhausen-Kutenhausen und das dazugehörige Gemeindehaus (Graßhoffstraße 15, 32425 Minden). Einmal ist in diesem Jahr auch die alte Synagoge in Petershagen Treffpunkt.
Die Veranstaltungsreihe beginnt mit dem Eine-Welt-Basar des Welt-Ladens Minden mit Caféteria am Samstag, 9. November, von 14.30 bis 17 Uhr. Zum Programm an diesem Nachmittag gehören außerdem Informationen allgemein zum fairen Handel sowie zum Partnerschaftsprojekt „Stern der Hoffnung“ in Brasilien und in Benin in Afrika. Ein Gottesdienst mit einer Predigt von Pfarrerin Katja Reichling wird am Sonntag, 10. November, um 10 Uhr in der Christuskirche gefeiert.
Eine Premiere ist der Programmpunkt am Dienstag, 12. November, von 18 bis 21 Uhr: Erstmals findet die alljährliche öffentliche Demokratiekonferenz der Stadt Minden im Rahmen des Forums Christuskirche statt. Unter dem Titel „Raus aus der Defensive: Demokratie rechtzeitig und wirksam verteidigen“ setzt sich die Konferenz damit auseinander, wie es heutzutage um die Demokratie steht, inwieweit sie gefährdet ist und was Institutionen oder auch Einzelpersonen tun können, um sie zu stärken. Einlass ist um 17.30 Uhr. Von 18 bis 18.45 Uhr sind ein Rückblick und ein Austausch über die Aktionen geplant, die bislang im Rahmen des Bundesprojekts „Partnerschaft und Demokratie“ in Minden gelaufen sind. Nach einer kurzen Pause hält dann Dr. Beate Küpper, Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Niederrhein in Krefeld, ein Impulsreferat zum Thema „Raus aus der Defensive – Demokratie rechtzeitig wirksam verteidigen“. Küpper ist Mit-Autorin der „Mitte-Studie“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, die deutlich gemacht hat, dass demokratiefeindliche, rassistische und rechtsextremistische Haltungen in der Bevölkerung deutlich zugenommen haben. Auf Küppers Vortrag folgt eine Podiumsdiskussion, an der neben ihr selbst Landrat Ali Dogan, Superintendent Michael Mertins und Guido Niemeyer von der Mindener Volkshochschule teilnehmen. Die Diskussion wird moderiert von Pfarrerin Katja Reichling und Bürgermeister a. D. Michael Buhre.
Ein Film über den Schriftsteller Erich Kästner wird am Mittwoch, 13. November, um 14 Uhr gezeigt und ein Film über einen Streik britischer Bergleute am Freitag, 15. November, um 19 Uhr. Am Samstag, 16. November, besteht die Möglichkeit, unter dem Motto „Erinnern um der Zukunft willen“ mit Karl-Heinz Meilwes die alte Synagoge in Petershagen zu erkunden. Treffpunkt ist um 15 Uhr der Eingang zur Synagoge in der Goebenstraße 5 in Petershagen.
Feste Bestandteile des Forum-Christuskirche-Programms sind traditionell der Bittgottesdienst für den Frieden mit Vertreter*innen verschiedener Gruppen am Volkstrauertag (Sonntag, 17. November) und der Gottesdienst zum Abschluss am Buß- und Bettag (Mittwoch, 20. November). Die Predigt am Volkstrauertag hält Oliver Roth, der Leiter des Teams Flüchtlingsberatung des Kirchenkreises Minden. Der Gottesdienst am Buß- und Bettag wird musikalisch gestaltet von Tookula, dem Jugendchor der Christuskirche. Oliver Roth trägt zu diesem Gottesdienst am 20. November eine Lichtinstallation zu den Themen Demokratie und Toleranz bei.