Nicht mit Heer und Kraft, nicht mit Panzern und Raketen, sondern mit der Sanftheit und dem Sturm des Geistes Gottes…? (nach Sacharja 4, 6)

Wenn ich die Bilder der Zerstörung des Krieges im Donbass, in Mariupol und anderen Orten der Ukraine sehe und Zahlen von getöteten Menschen höre, dann entwickelt sich bei mir – neben allem Erschrecken ein Traum:

Was würde passieren, wenn Menschen aus ganz Europa sich einem Friedensmarsch in die Ukraine anschließen würden und zu Hunderttausenden sich den Panzern entgegenstellten?

Was würde geschehen, wenn sie dann auch noch Musik dazu spielten und anfingen zu tanzen…

Was würde passieren, wenn die Soldaten ihre Waffen niederlegen und gemeinsam essen würden?

Was würde passieren…?

Was wäre, wenn wir uns begeistern lassen würden von dem, auf den unser Glaube sich richtet, der davon gesprochen hat, dass wir einander die Hand zur Versöhnung reichen sollen, ja dass wir sogar unsere Feinde lieben sollen?

Wie würden Begegnungen zwischen Menschen aussehen, wenn wir uns der Kraft des Heiligen Geistes anvertrauen könnten? Dieser lebendigen Kraft, die Menschen erfassen und durchdringen kann, so dass ihr Leben eine unerwartete Richtung bekommt, die aus schüchternen Menschen redegewandte Leute werden lässt und bewirkt, dass jemand, der von Natur aus träge ist, bereit wird aufzubrechen, den sicheren Alltag zu verlassen, Bequemlichkeiten aufzugeben, um ganz für eine Aufgabe zu leben, die der Geist Gottes ihm ins Herz und den Verstand gegeben hat.

Was wäre in den letzten 2000 Jahren mit der Kirche Jesu Christi passiert, hätte es nicht immer wieder Menschen gegeben, die in Bewegung kommen und Wege gingen, die sie sich nicht hätten träumen lassen.

Der Geist Gottes ist der Lebensatem, ist die Kraft, die Menschen tröstet und ihnen Flügel verleiht, ihnen neue Möglichkeiten eröffnet, sie aufrüttelt und wach die Geister scheiden lässt.

Ein geistreiches und ein fröhliches Pfingstfest!

Maike Brodowski-Stetter

Maike Brodowski-Stetter

Pfarrerin am Leo-Sympher-Berufskolleg Minden