Da erwachte im HERRN die Leidenschaft für sein Land und er hatte Mitleid mit seinem Volk.
(Joel 2,18 – Übersetzung: Basisbibel)

Welche Leidenschaft haben Sie? Sind Sie ein passionierter Sportler, Angler, Radfahrer?
Oder eine leidenschaftliche Sammlerin, Joggerin, Feuerwehrfrau?
Es gibt vieles, wofür sich Menschen leidenschaftlich interessieren und einsetzen. Auf jeden Fall werden die Worte passioniert oder leidenschaftlich für Bereiche benutzt, die uns wichtig sind, ja, begeistern und für die wir bereit sind, einiges einzusetzen oder auf uns zu nehmen. Und die, deren Herzen für Hobbies, Passionen oder Leidenschaften brennen, sind bereit, oft alles zu geben.

Die Zeit nun vor Ostern wird seit alter Zeit als Passionszeit bezeichnet, weil sie an die Leiden Jesu erinnern soll. Und der Umgang mit Leid und Leiden fällt oft alles andere als leicht. Aber diese Zeit erinnert auch und besonders an die Leidenschaft Gottes für die Menschen. Sie, wir sind seine Passion, für die er bereit ist, alles einzusetzen. Und Jesus Christus war eben selbst voller Leidenschaft für Menschen in Not, die krank waren, große Sorgen und Ängste hatten, für die, die ausgegrenzt wurden, für alle, die selbst größte Fehler machen. Und: Er gab wirklich alles, selbst sein Leben. Schon lange vor Jesus wurde beschrieben, dass sich Gottes Leidenschaft und Mitleid für Menschen in Not immer wieder neu wecken ließ. Besonders auch dann, wenn jemand wie der Prophet Joel leidenschaftlich für sie das Wort ergriff, sich für sie einsetzte.
Aber Leidenschaft kann auch zu Fanatismus führen, obwohl doch Liebe und Leidenschaft bei Gott untrennbar zusammengehören und deshalb sind wir seine Passion.

Bernhard Speller

Bernhard Speller

Pfarrer der evangelisch-reformierten Petri-Kirchengemeinde und stellv. Superintendent