Für diejenigen, die mit der Realität ihrer Umgebung noch nicht ausgelastet sind, gibt es seit einigen Jahren „augmended reality“. So bezeichnet man eine computerunterstützte Wahrnehmung bzw. Darstellung, die die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert. Durch die Integration von Kameras in immer mehr mobile Geräte wie z.B. Handys oder Pkws können zusätzliche Informationen oder Objekte direkt in ein aktuell erfasstes Abbild der realen Welt eingearbeitet werden. So kann man im Bild der Rückwärtskamera gezeichnete Umrisse des eigenen Autos erkennen, um rechtzeitig festzustellen, ob die Parklücke groß genug ist. Ihren Durchbruch feierte augmended reality mit dem Handyspiel Pokémon go. Vor dem Gemeindezentrum der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Minden gibt es zufällig einen Pokéstop, also einen Ort, an dem die Spieler mit der Handykamera etwas finden können, das ihr Spiel voranbringt. Da sind dann Sätze zu hören wie „ich muss mit diesem Ball unbedingt treffen“ oder „schnell noch die Sananabeere füttern“. Auch Christen sind seit mehr als zweitausend Jahren bekannt dafür, dass sie mehr für wahr halten, als unser menschliches Auge wahrnehmen kann. Der Apostel Paulus beschreibt es im Brief an die Hebräer im elften Kapitel so: „Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge“. Wenn ich an Jesus Christus glaube, dann vertraue ich darauf, dass Gott sich mir zu erkennen gibt. Durch das Lesen der Bibel, durch Gebet, oder durch den einfachen Wunsch: „Bitte zeig dich mir“ steige ich in diese Realität ein, die mich umgibt. Deshalb bin ich überzeugt, dass Gott überall um uns herum wirkt und sich zeigt. Wenn sie Menschen suchen, die diese erweiterte Realität kennen, dann besuchen sie doch morgen einen der Gottesdienste.

Olaf Mohring

Olaf Mohring

Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Minden