Minden. Fast drei Jahrzehnte lang hat Lothar Euen als Kreisposaunenwart die Bläserarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Minden geprägt. Im September 1996 wurde er in der Petrikirche in Petershagen in sein Amt eingeführt, nun geht er in den Ruhestand.

Am kommenden Sonntag, 25. Mai, findet um 14 Uhr in der St.-Marien-Kirche der Abschiedsgottesdienst statt (Marienkirchplatz, 32427 Minden). Die Entpflichtung nimmt Superintendent Michael Mertins vor, die Predigt hält Pfarrer Christoph Ruffer. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgen Bläserinnen und Bläser unter der Leitung von Lothar Euen.

Euen wurde 1959 in Bielefeld-Gadderbaum geboren. 1968 erhielt er den ersten Blechblasunterricht, zunächst auf dem Flügelhorn, dann auf dem Tenorhorn und der Posaune im Posaunenchor Eckardtsheim. Seitdem hat ihn die Leidenschaft für Blechblasinstrumente nicht mehr losgelassen. Im Jahr seines Abiturs, 1979, gewann er mit einem Posaunenquartett den 1. Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Den Zivildienst leistete er in der Posaunenmission Bethel. Von 1982 bis 1988 studierte er an der Hochschule der Künste in Berlin und legte dort die Staatliche Prüfung für Musiklehrer im Fach Posaune ab. Es folgte die Anstellung als hauptamtlicher Leiter des Posaunenchors Eckardtsheim – also dort, wo 1968 mit dem Unterricht auf dem Flügelhorn alles begann. Parallel dazu arbeitete er als Dozent beim Posaunenwerk Westfalen sowie an der Musik- und Kunstschule Bielefeld.

Seine Bewerbung um die Stelle als Kreisposaunenwart in Minden begründete er mit dem Wunsch, künftig noch mehr im Bereich der Nachwuchsförderung und –ausbildung und für die Vernetzung verschiedener Chöre untereinander zu tun. Außerdem lag ihm am Herzen, neben traditionellen Stücken auch modernere Musik auf Blechblasinstrumenten zu spielen. All das hat er nun 29 Jahre lang, u. a. auch mit der im Jahr 2008 gegründeten Bläserschule, umgesetzt und damit wesentlich zur Entwicklung und zum Erfolg der Kirchenmusik im Kirchenkreis Minden beigetragen.