Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Minden ist am Freitag im Mutterhaus der Diakonie Stiftung Salem zusammengekommen. Aus dem Bericht von Verwaltungsleiter Ulrich Schlomann wurde deutlich: Wie schon in den Vorjahren fällt das Kirchensteueraufkommen letztlich besser aus als erwartet. Für 2018 rechnet die Evangelische Landeskirche von Westfalen mit Einnahmen in Höhe von rund 490 Millionen Euro. Davon fließen 11,9 Millionen Euro in den EKD-Finanzausgleich für die finanziell schlechter gestellten Landeskirchen in Ost- und Mitteldeutschland. 303,4 Millionen Euro gehen an die 28 westfälischen Kirchenkreise mit ihren 494 Gemeinden. Davon entfallen 10.205.800 Euro auf den Evangelischen Kirchenkreis Minden. Das sind rund 2,45 Prozent beziehungsweise 202.000 Euro mehr als im Vorjahr.
Der Haushalt der Landeskirche selbst umfasst 52,6 Millionen Euro. Für gesamtkirchliche Aufgaben wie die Arbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Weltmission, Ökumene und kirchlichen Entwicklungsdienst werden 38 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Im Kirchenkreis Minden fließen rund 75 Prozent des Budgets (etwa 7.655.250 Euro) in die Kirchengemeinden und rund 25 Prozent (circa 2.551.750 Euro) stehen für Aufgaben des Kirchenkreises bereit.
In seinem Bericht über aktuelle Entwicklungen und Themen im Kirchenkreis ging Superintendent Jürgen Tiemann u. a. auf die gegenwärtige Pfarrstellensituation ein. In der Kirchengemeinde Petershagen hat nach langer Vakanz im Juni Pfarrer Daniel Brüll die 1. Pfarrstelle übernommen. Für die durch den Wechsel Brülls frei gewordene Pfarrstelle in Hille hat das Presbyterium beantragt, sie nicht neu zu besetzen, sondern stattdessen eine Stelle für eine Gemeindereferentin oder einen Gemeindereferenten einzurichten. Pfarrerin Catharina Bluhm (St. Simeonis / St.-Thomas-Kirche) verstärkt ab Januar die seelsorgliche Arbeit der Mindener Diakonie im „Campus Salem“. Es ist dies ein erster Schritt hinsichtlich der Nachfolgeregelung für Pfarrer Hans-Ulrich Görler, der Ende 2018 in den Ruhestand gehen wird. Ebenfalls in den Ruhestand gehen zum 31. Dezember dieses Jahres Oberin Silke Korff und Pfarrer Herbert Wiesner, der westfalenweit die letzte Pfarrstelle für eine Binnenschiffergemeinde innehatte.
Unter dem Motto „nach dem Jubiläum ist vor dem Jubiläum“ berichtete Tiemann von der zentralen Veranstaltung zum 500jährigen Reformationsjubiläum am 31. Oktober und vom bevorstehenden Jubiläum „200 Jahre Evangelischer Kirchenkreis Minden“.
Knapp ein Jahr nach Mindens Teilnehme am Europäischen Stationenweg endeten die Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum mit sehr gut besuchten Gottesdiensten in St. Martini, St. Marien und mehreren weiteren Kirchen im Kirchenkreis, die oft mit Nachbargemeinden gemeinsam feierten, sowie einem Festprogramm auf dem Marienkirchplatz. Anlässlich des Kirchenkreisjubiläums ist schon jetzt für den 27. September 2018 ein Empfang in St. Martini geplant, auf dem Altbischof Wolfgang Huber einen Festvortrag zum Thema „Zukunft der Evangelischen Kirche“ halten wird. Darüber hinaus plant der Kirchenkreis, im Jubiläumsjahr ein Buch herauszugeben über „Evangelische Kirchen im Mindener Land“ (Arbeitstitel). Einen Vortrag zum Jubiläum von Professor Christoph Peters aus Münster über die Bildung der Unierten Kirche sieht außerdem der Mindener Geschichtsverein vor.
Einen Bericht über neue Entwicklungen in der Notfallseelsorge gab Pfarrer Matthias Rausch. Erstmals hat in Minden eine rund 80-stündige Fortbildung für ehrenamtliche Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger stattgefunden. Fünf Frauen und vier Männer im Alter von 42 bis 64 Jahren nahmen diese Herausforderung an und verstärken nun die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Minden. Gemeinsam mit hauptamtlichen Pfarrerinnen und Pfarrern leisten sie „erste Hilfe für die Seele“ und unterstützen damit die Arbeit der Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei.
Im weiteren Verlauf der Synode wurde u. a. vom Verlauf der Landessynode berichtet und der Vorschlag des Kreissynodalvorstands für die kreiskirchlichen Kollekten 2018 vorgestellt. Sowohl der Haushaltsabschluss für 2017 als auch der Haushaltsplan für 2017 wurden beraten und von der Synode abgenommen. Eine kleine, aber wichtige Änderung gibt es im Stellenplan: Aus der Projektstelle für die Koordination ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe wird ab Januar 2018 eine feste Stelle (19,5 Wochenstunden).