Unter dem Motto „Himmel über Minden“ startet die St.-Marien-Kirchengemeinde Minden eine große Spendenkampagne für die Sanierung von Turm, Kirchenschiff und Außenbereich der fast 1.000 Jahre alten Marienkirche. Für die auf vier Jahre angelegte Baumaßnahme an dem Mindener Wahrzeichen sind Kosten von rund 3,6 Millionen Euro veranschlagt – 50 Prozent davon übernimmt die Bundesrepublik Deutschland, die übrigen 1,8 Millionen Euro muss die Gemeinde selbst aufbringen. Die Schirmherrschaft übernimmt Mindens Bürgermeister Michael Jäcke.
Eine sieben Kilo schwere Steinplatte war Ende 2016 vom Turm der Mindener St. Marienkirche auf den Kirchplatz gefallen. Der Absturz aus 40 Metern Höhe, bei dem Gott sei Dank niemand zu Schaden kam, war ein Warnsignal: Der über 750 Jahre alte Turm, für Minden eine unverwechselbare Landmarke aus allen Himmelsrichtungen, ist gefährdet. „Er müsste abgetragen werden, wenn nicht bald eine lang notwendige Restaurierung durchgeführt wird“, sagt Marien-Pfarrer Frieder Küppers.
Aus der ursprünglich angedachten reinen Turmrestaurierung ist ein umfassendes Sanierungsprojekt für St. Marien geworden. „Weil man eine so großzügige Förderung seitens des Bundes wohl nur einmal in Jahrzehnten bekommen kann, haben wir die ebenfalls notwendige Erneuerung von Gewölbe und Innenraum des Kirchenschiffs und des Außenbereiches mitsamt dem Kirchplatz in das Vorhaben einbezogen“, erläutert Pfarrer Dr. Manuel Schilling, Vorsitzender des Presbyteriums der Gemeinde.
Das Bau- und Spendenprojekt „Himmel über Minden“ verbindet die notwendige Sanierung mit einer Weiterentwicklung des gesamten Geländes von St. Marien: Turm, Kirchenschiff, Kirchplatz und die Südflanke mit dem Weinberghang sollen zusammen zu etwas Einzigartigem und Unverwechselbarem werden: „Ein Stück Himmel mitten in der Stadt“, so Pfarrer Küppers. Das Vorhaben beginnt 2019/20 mit der Restaurierung des Turmes. Darin soll anschließend die neue Auferstehungskapelle mit einem Kolumbarium entstehen, einem Begräbnisplatz für Urnen.
Danach wird das Kirchenschiff saniert und renoviert, der Kirchraum umgestaltet. Schließlich soll der Südeingang der Kirche neugestaltet und der Kirchplatz mit dem ehemaligen Kreuzgang zu einem Ort der Begegnung und Ruhe werden. Für das Kolumbarium und ein modernes Kirchencafé am neuen Südeingang wird es Finanzierungspläne außerhalb des Sanierungsprojektes geben.
Bauherrin und Bauträgerin ist die St.-Marien-Kirchengemeinde, der Bauverein St. Marienkirche nimmt die Spenden entgegen und lässt sie der Baumaßnahme zufließen. „Spenden in jeder Höhe sind willkommen. Wer spendet, wird auf Wunsch auf einer Tafel erwähnt“, appelliert Frieder Küppers nicht nur an die Gemeindemitglieder, sondern an alle Bürger aus Minden und Umgebung.
Weitere Informationen: www.himmel-ueber-minden.de.
(Text von Thomas Krüger)