Ein älterer Schlager geht mir durch den Kopf: „Ich fahr so gerne Rad.“ Ist mir irgendwie aus Kindheitstagen im Gedächtnis hängen geblieben. Ich mochte ihn damals nicht und heute ist das auch nicht anders. Aber trotzdem, so ähnlich, wie es das Lied singt, geht es mir. Fahrradfahren macht so viel Spaß. Ich habe mir in diesem Frühjahr wie anscheinend viele andere auch ein neues Fahrrad gekauft. Wenn ich damit unterwegs bin, interessieren mich weder die Pandemie noch irgendwelche anderen Sorgen. Das fühlt sich jedes Mal nach großer Freiheit an. Natürlich weiß ich, dass das auch gut für die Umwelt ist und für mich selbst und meine Gesundheit ist es auch nicht schlecht. Aber in erster Linie ist es für mich einfach ein schönes Sommergefühl, in die Pedale zu treten und den Wind zu spüren, solange er nicht zu stark von selbst entgegen bläst. Von meiner Umgebung sehe ich viel mehr als mit dem Auto und ich entdecke Wege, wo ich noch nie war. Ich merke, wie gut mein Gott es mit mir meint. In Psalm 139 lese ich: Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Ja, das merke ich im Moment besonders, wenn ich mit meinem Rad unterwegs bin. Hoffentlich gibt es noch viel gutes Wetter in der nächsten Zeit. Dann möchte ich weiter Gottes wunderbare Natur mit dem Fahrrad entdecken und spüren, dass er es gut mit mir meint.
Hendrik Rethemeier
Pfarrer, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Petershagen