Auf der Freizeit fragten mich meine Konfirmanden nach meiner Lieblingsgeschichte aus der Bibel. Aus einer ganzen Reihe von Geschichten, die ich sehr mag, habe ich ihnen die Heilung des gelähmten aus Markus 2 genannt.

Warum begeistert mich diese Geschichte so sehr?

Ein Gelähmter wird von vier Leuten auf einer Trage zu Jesus gebracht. Aus dem Zusammenhang wird deutlich, dass wohl noch mehr Leute bei dieser Aktion dabei waren.

Auf jeden Fall hatte er vier Freunde. Bei Facebook würden viele sagen: „Das ist ja gar nichts. Ich habe 100 oder mehr „Freunde“.  Doch wie viele Freunde habe ich, die wirklich alles einsetzen, um mir zu helfen? Die sich nicht nur Freunde nennen, sondern es auch wirklich sind? Oder andersherum gefragt: Für wie viele Leute bin ich solch ein Freund, eine solche Freundin, der / die alles einsetzt, um zu helfen?

Es ist eine wunderbare Aufgabe, die wir haben, anderen Menschen zu helfen, sie zu Jesus zu bringen. Das kann auf ganz einfache und unspektakuläre Weise geschehen, wenn wir Menschen einladen, ihnen erzählen von unserem Glauben und für diese Menschen beten.

Ob jemand glaubt, das muss er / sie für sich selbst entscheiden, wir können nur den Weg ebnen. Und doch heißt es dann in Markus 2 Vers 5: „Als er ihren Glauben sah“. Gemeint sind damit die vier Freunde, die den Gelähmten durch das Dach vor die Füße von Jesus herunterließen.

Diese vier Freunde haben alles von Jesus erwartet.

Mich ermuntert das für dieses Jahr, auch alles von Jesus zu erwarten. Um es mit den Worten der Jahreslosung zu sagen: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben.

Vielleicht sehen wir dann auch Wunder, wie sie die Leute damals mitbekamen, dass Jesus nicht nur dem Gelähmten die Vergebung seiner Schuld zuspricht, sondern ihn auch heilte. Ermuntert durch den Glauben der Freunde traute sich der Gelähmte zu versuchen aufzustehen, Jesus zu glauben, als der sagte: „Steh auf, nimm dein Bett und geh.“

Ich will gerne meine Fragen und Zweifel Jesus nennen und zugleich beten: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben.

Peter Fischer

Peter Fischer

Pfarrer, Ev. Kirchengemeinde in Hille