Thema: Wichtige Ereignisse vorbereiten

Wichtige Ereignisse brauchen bekanntlich 
oft eine gute Vorbereitung – so hätte es eigentlich auch bei der Geburt Jesu sein müssen. Doch als Jesus vor über 2000 Jahren in Bethlehem zur Welt kam, war nichts vorbereitet. Kein Zimmer gab es, wo er hätte wohnen können. Im Stall wurde er geboren, eine Futterkrippe war sein Bett. Nur ein paar arme Hirten fanden sich zur Begrüßung ein, denn niemand wusste, dass Jesus kam.

Als er dann kein kleines Kind mehr, sondern ein erwachsener Mann war und sein Heimatdorf Nazareth verließ, um jetzt überall zu predigen und von Gott zu erzählen, da 
waren die Menschen aber nicht ganz unvorbereitet.

Denn vor Jesus war ein Mensch aufgetreten, der ihm sozusagen geholfen hat, dass er nun beginnen konnte, in aller Öffentlichkeit die frohe Botschaft zu verkündigen. Dieser Mensch, der Jesus ankündigte, war Johannes der Täufer.

Der Evangelist Markus beschreibt diesen Johannes als einen sehr bescheidenen Menschen, der in der Wüste lebte, ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften trug und sich ausschließlich von Heuschrecken und wildem Honig ernährte.

Die Menschen haben damals schon an seinem seltsamen Erscheinungsbild erkannt: Das ist ein Prophet, der hat uns etwas zu sagen. Doch trotz der vielen Menschen, die aus Jerusalem und ganz Judäa zu ihm an den Jordan gezogen waren, um sich taufen zu lassen, wusste Johannes: Ich bin nicht die Hauptperson! So verkündet er nämlich: „Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich … ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ (Mk 1, 7-8)

Johannes der Täufer hat also den Weg für Jesus frei gemacht; er war sein Bote. Jesus braucht solche Menschen: nämlich Boten, die von ihm erzählen, die andere wachrütteln, damit sie ihr Herz öffnen.

Auch wir können solche Boten für Jesus sein, denn auch wir bereiten den Weg für ihn – z. B. dann, wenn wir nicht nur an uns selbst denken; wenn wir stattdessen Rücksicht nehmen auf unsere Mitmenschen; wenn in unserem Leben die Versöhnung wichtiger ist als der Streit; wenn wir lernen, mit den Ärmeren zu teilen; wenn wir ein gütiges Herz haben und eine zärtliche Hand. Jesus ist nämlich selbst der Friede und die Versöhnung, und seine Liebe kennt keine Grenzen.

 

Pastor Dr. Marcus Falke-Böhne

Pastoralverbund Mindener Land