Aus den Händen von Dr. Christian Adam als Vertreter des Sozialamts des Kreises Minden-Lübbecke nahmen jetzt Superintendent Jürgen Tiemann und Pfarrer Oliver Vogelsmeier eine Urkunde als Bestätigung dafür entgegen, dass der Evangelische Kirchenkreis Minden nun Mitglied im „DemenzNetz“ ist. Damit wird ein Vorhaben Wirklichkeit, das auf der Sommersynode des Kirchenkreises im Juni vorgestellt und beschlossen wurde.
Vogelsmeier ist Krankenhausseelsorger am Johannes Wesling Klinikum und Synodalbeauftragter für Altenheimseelsorge. „Jedes Jahr kommen allein im Kreis Minden-Lübbecke rund 1.200 Neuerkrankungen hinzu“, erklärte Vogelsmeier, „und prinzipiell ist davon auszugehen, dass künftig jede dritte Person im Alter von über 80 Jahren von Demenz betroffen sein wird.“ Deshalb sei es wichtig, dass sich die Kirche den vielen guten Initiativen anschließe, die es im Kreis Minden-Lübbecke gebe, um Betroffene und ihre Familien zu unterstützen.
Das DemenzNetz im Kreis Minden-Lübbecke ist ein stetig wachsender Zusammenschluss von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen, engagierten Einrichtungen und Diensten im Kreis Minden-Lübbecke sowie Kostenträgern im Gesundheitswesen. Die Grundidee des DemenzNetzes besteht darin, gemeinsam mit vielen Engagierten ein förderliches Umfeld für demenzkranke Menschen und ihre Bezugspersonen zu schaffen und zu erhalten. Eine Schlüsselrolle spielen Initiativen, Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aus der Isolation zu helfen.
Die heute besonders stark von Demenz betroffene Generation sei stark kirchlich sozialisiert, erläuterte Vogelsmeier, und kenne Lieder aus dem Gesangbuch, Gebete und Gottesdienst-Abläufe schon aus der Kindheit. Sogar in fortgeschrittenen Stadien von Demenz seien viele Betroffene noch in der Lage, Kirchenlieder begeistert mitzusingen. Schon aus diesem Grund seien Kirchengemeinden gefordert, Möglichkeiten der Teilhabe und Unterstützung zu bieten.