Minden. Einen spannenden Tag im Dino-Park in Münchehagen verbrachten jetzt 76 Kinder und 42 Erwachsene aus der Ukraine. „Die Tour nach Münchehagen ist der Auftakt für ein Ferienprogramm, das wir für Kinder aus der Ukraine und ihre Mütter auf die Beine gestellt haben“, erklärt Oliver Roth von der Flüchtlingsberatung des Evangelischen Kirchenkreises Minden. Möglich geworden sei das dankenswerterweise durch Spenden, die Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Vereine seit Kriegsbeginn für die Ukraine-Hilfe des Kirchenkreises zur Verfügung gestellt haben.

Für jede Woche der Sommerferien ist nun ein Ganztagesausflug vorgesehen. Nach dem Dinopark stehen auf dem Programm das Klimahaus in Bremerhaven, der Kletterpark am Steinhuder Meer, das Fußballmuseum in Dortmund, „Die kleine Hexe“ auf der Freilichtbühne in Porta Westfalica und der Erlebniszoo in Hannover. Die Ausflugsziele haben für dieses besondere Ferienprogramm deutliche Preisnachlässe gewährt, so dass sich die Kosten in vernünftigen Grenzen halten. „Von den Spendengeldern können also auch noch andere Angebote für Geflüchtete finanziert werden“, freut sich Roth.

Gemeinsam mit seinen Kolleginnen Elke Bikowski, Anna Gasiewski und Suzan Azer hat Roth seit Mai im Martinihaus eine zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete eingerichtet, den „Fluchtpunkt Martinihaus“. Dort finden zum Beispiel Deutschkurse statt, die ehrenamtlich von pensionierten Lehrer*innen und ausgebildeten Sprachcoachs geleitet werden. Bei Bedarf findet parallel zu den Kursen eine Kinderbetreuung statt. In lockerer Folge kommt im Martinihaus ein „Gastgeber*innen-Stammtisch“ zusammen, an dem sich Menschen begegnen und austauschen können, die bei sich zu Hause Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen haben. Neuerdings bietet im Martinihaus eine klinische Psychologin aus der Ukraine psychologische Hilfen an. Neu im Programm ist auch ein Tanz- und Ballett-Kurs für Kinder, den eine ukrainische Tanz-Pädagogin leitet.

„Unser Angebot wächst also stetig je nach Bedarf und Möglichkeiten“, sagt Roth. Ein adäquates Angebot für die Sommerferien zu entwickeln, sei absolut notwendig gewesen, erklärt er. „Für Schulkinder ist es wichtig, dass sie sich in den Ferien auf etwas freuen können“, sagt Oliver Roth, „und für ihre Eltern auch.“ Für die Geflüchteten gelte das umso mehr. „Das Interesse an unserem Ausflugspaket ist enorm, alle Angebote waren blitzschnell ausgebucht.“

Einige Ausflüge finden nun mehrfach statt; zum Zoo in Hannover werden beispielsweise rund 200 Personen reisen – ursprünglich geplant waren 50.