Der Akku ist leer. Ich bin müde. Alles tut mir weh. Sätze, die ich die letzten Wochen oft gehört habe. Von unterschiedlichsten Menschen, aus allen Altersgruppen. Erst heute Morgen hörte ich den Satz: „Ich kann nicht mehr!“ von einem Kollegen. Er fühlt sich kraftlos, vom täglichen Stress, gepaart mit dem Ausblick in die Zukunft, was passiert in Russland, in der Ukraine?

Ich frage mich auch: Was passiert hier? Wo findet man seine Mitte? Womit beschäftigen sich jetzt junge Menschen?  Sie leben in einer bedrohlichen Zeit. Krieg, Klimakrise, Inflation….

Wo ist die Unbeschwertheit hin? Die Freude, das Gute, die kostbaren Momente? Das Gefühl, dass man Bäume ausreißen könnte?

Früher war alles besser – wird ebenfalls oft in diesem Zusammenhang gesagt. Eine Erinnerung an andere Zeiten, die auch nicht immer sorgenfrei waren. Früher war es nicht besser, es war nur anders. Der Blick zurück kann im heute helfen. Im Psalm 139.5, ein beliebter Taufspruch, steht:

„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“

Wirkt der Taufspruch „ein Leben lang“? Ab und zu nehme ich ein altes Fotoalbum zur Hand und schaue auf meine alten Tauffotos: Wer steht um mich herum und freut sich, dass ich da bin? Gott hat mir Menschen an meine Seite gestellt. Sie haben bei meiner Taufe versprochen, dass sie meine Kindheit begleiten und mich vor allem Übel beschützen wollen. Meine Eltern, meine Paten, die Gemeinde. Sie sollten mir zeigen, dass ich ein Kind Gottes und von ihm gesegnet bin. Dass, egal was kommen wird, einer immer da ist und mich auf meinem Weg begleitet. Der mich aufrichtet, wenn ich falle. Der mich tröstet, wenn ich sage: „Ich kann nicht mehr!“ Einer der meine Akkus wieder auflädt, wenn der Akku leer ist. Mein Gott, der mir in Krisenzeiten einen Engel schickt. Keinen mit Flügeln, aber mit einem fröhlichen Gesicht und offenen Armen!

Bleiben Sie behütet, heute und morgen und immer.

Schwester Andrea Brewitt

Schwester Andrea Brewitt