Jesus Christus spricht: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“
Liebe Leserinnen und Leser,
die Frucht steht erst am Ende. Und bis wir Früchte ernten können, ist es oft ein langer, beschwerlicher Weg. So manches Mal ernten wir dazu noch andere Früchte, als die, die wir uns erhofft haben. Manchmal muss etwas Altes zerbrechen, bevor etwas Neues entstehen kann. Manchmal müssen wir Scheitern, Schmerz und Leid ertragen, bevor wir bereit sind, neu anzufangen und uns von alten Schalen zu lösen.
Doch nur dann kann Neues wieder wachsen, ist ein Anfang wieder möglich.
In einem bekannten Passionslied heißt es „Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.“
Wie schön wäre es, zu säen und gleich zu ernten? Aber so einfach ist das leider nicht. Es ist immer ein Wachstums-, ein Entwicklungsprozess. Nicht nur vom Weizenkorn zur Frucht, wie Jesus sagt. Überall in unserem Leben können wir die gleiche Struktur ausmachen. In Freundschaften, Beziehungen, Beruf…
Da wo wir bereit sind, neuen Samen zu säen, zu pflegen und auch die Ungewissheit auszuhalten, ob etwas daraus wachsen wird – was daraus wachsen wird – da können wir am Ende von der Frucht überrascht werden.
Entscheidend ist, immer neu zu säen, auch wenn wir nicht genau wissen, ob die Saat aufgehen wird. Der Versuch macht den Unterschied. Der Mut, das Korn in die Erde fallen zu lassen, sich auch in der Zeit zu freuen, in der es nicht viel zu freuen gibt – einer Zeit des Übergangs, der Ungewissheit, des Wachstums, unter der Oberfläche. Mit der Hoffnung auf die Früchte, die da wachsen werden.
Liebe Leserinnen und Leser,
ich wünsche uns, dass auch wir immer wieder, selbst in schwierigen Zeiten, das Licht von Ostern aufscheinen sehen, so dass wir erkennen, wo in unserem Leben die Saat, die wir gesät haben – vielleicht auch überraschend oder unbemerkt – aufgegangen ist.
Bleiben Sie behütet!
Pfarrerin Naela von Storch
Nadja-Elena von Storch
Pfarrerin, Evangelische Kirchengemeinde Barkhausen