Das Motto des Kirchentages ist auch heute noch vielen im Ohr und es lädt uns ein, mutig, stark und beherzt in unserem Alltag unseren Glauben zu leben.
„Bleibt hellwach und aufrecht – im Gottvertrauen – seid stark und zeigt, was in euch steckt! Euer Tun und Lassen soll in Liebe geschehen.“ Paulus schließt mit diesem Vers seinen ersten Brief an die Gemeinde in Korinth. Und erinnert an die Gemeinschaft untereinander und daran, wie wichtig es ist, voneinander zu wissen und das Leben zu teilen. Ganz besonders, wenn man sich nicht immer nahe sein kann. Paulus hat große Reisen unternommen, um die Botschaft von Jesus zu den Menschen zu bringen und konnte in den Gemeinden, die er gegründet hat, nicht immer persönlich anwesend sein.
Was für eine unglaubliche Chance, dass wir uns in diesem Land als Christen zum offenen Austausch treffen können. Wie wunderbar, dass es Menschen gibt, die Fragen des Glaubens für wesentlich und gesellschaftsverändernd halten.
Wofür brauchen wir Mut, wann Stärke? Wo ist beherztes Handeln nötig?
Es braucht Mut, hellwach zu bleiben, um wahrzunehmen, wenn hier bei uns und weltweit die Menschenwürde in Gefahr oder der Frieden bedroht ist. Die Zeichen der Zeit zu erkennen ist schwer. Genaues Zuhören, vernünftige Schlussfolgerungen, kluges Handeln, Vorurteile abbauen, Veränderung zulassen, anstatt an alten Verhaltensmustern festzuhalten, brauchen Mut und Stärke. Erst recht aufzustehen, Gesicht zeigen, Haltung annehmen und Rückgrat bewahren, wenn andere Menschen verleumdet, angegriffen oder ausgegrenzt werden. Beherztes Handeln ist gefragt. Klar und offen zu sprechen, auch über Dinge, die unsere Komfortzone in Frage stellen, erforderlich.
Das Nachdenken, das Reden und Handeln soll in Liebe geschehen! Ich muss nicht allein mutig, stark und beherzt sein. Ich kann mich ermutigen, stärken und zum beherzten Handeln begleiten lassen. Und all das im Vertrauen auf den Herrn, der uns seine Gegenwart an jedem Tag zugesagt hat! Gott sei Dank!

Maike Brodowski-Stetter
Pfarrerin am Leo-Sympher-Berufskolleg