Minden. Ein Kind vor der Geburt zu verlieren, ist für die Eltern in den allermeisten Fällen sehr belastend. Wenn ihr Kind in einer späten Schwangerschaftswoche gestorben ist, haben sie in der Regel die Möglichkeit, sich von ihm zu verabschieden. Die Eltern staunen oft darüber, wie zart die Haut ihres Babys ist. „Zart wie eine Seifenblase“ – ist das Thema des Ökumenischen Gedenkgottesdienstes für Eltern und Familien, die um ein still geborenes Baby trauern. Am Pfingstsonntag, dem 19. Mai 2024, wird dieser besondere Gottesdienst um 16 Uhr auf dem Mindener Nordfriedhof gefeiert. Pfarrerin Melanie Drucks, Evangelische Krankenhausseelsorgerin, gestaltet ihn gemeinsam mit der Katholischen Krankenhausseelsorge, dem Gesprächskreis „Sternenkinder Minden“ sowie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Unabhängig von Konfession oder Religionszugehörigkeit sind alle Eltern und Familien herzlich eingeladen, die um ein still geborenes Baby trauern oder um ein Baby, das kurz nach der Geburt gestorben ist. „Auch für Paare, die vor vielen Jahren ihr Kind verloren haben, kann dieser Gottesdienst sehr wichtig sein“, weiß Krankenhauspfarrerin Drucks aus manchen Gesprächen.
Während des Gottesdienstes können Eltern und Geschwister zur Erinnerung an ihr verstorbenes Baby eine Kerze anzünden. Anschließend besteht die Möglichkeit, gemeinsam zu den beiden Grabfeldern für still geborene Babys zu gehen, um auch dort an sie zu denken und Rosen niederzulegen.
Das erste Grabfeld auf dem Nordfriedhof liegt direkt hinter der Trauerhalle. Ein weiteres Grabfeld ist erkennbar an der Skulptur mit dem großen Glasstern, die es wie ein Himmelsgewölbe überspannt. Sie richtet den Blick weg von der Erde hin zum Himmel, an dem nachts die Sterne leuchten. Viele Eltern nennen ihre Kinder, die nur kurz gelebt haben oder still geboren wurden, Sternenkinder.
(Beitrag von Pfarrerin Melanie Drucks / Krankenhausseelsorge am Johannes Wesling Klinikum Minden)