Minden. Am vergangenen Freitag ist es noch konkreter geworden: Zum 1. Januar 2026 schließt sich die Verwaltung des Evangelischen Kirchenkreises Minden mit den Verwaltungen der Nachbar-Kirchenkreise Herford, Lübbecke und Vlotho zusammen. Den Beschluss an sich gibt es schon seit 2023. Was bislang noch fehlte, war die Satzung für das gemeinsame Kreiskirchenamt – und über diese beschloss jetzt die Synode des Kirchenkreises Minden im Rahmen einer Sondersitzung im Gemeindehaus in Barkhausen.

Träger des gemeinsamen Kreiskirchenamts ist der Kirchenkreisverband Herford, Lübbecke, Minden und Vlotho, der bereits seit 1973 besteht. Zu seinen Aufgaben gehören die Evangelische Erwachsenenbildung, die Telefonseelsorge, die Prävention gegen sexualisierte Gewalt, der Arbeitskreis Plattdeutsch, der Datenschutz und die IT-Sicherheit. Im kommenden Jahr kommt nun die gemeinsame Verwaltung der vier Kirchenkreise dazu. Auch für die Satzung des Kirchenkreisverbandes mussten daher auf der Sondersynode einige Änderungen beschlossen werden. Die drei anderen Kirchenkreise fassen die Beschlüsse zu den Satzungen im Laufe der nächsten Wochen.

Für den gemeinsamen Dienstsitz der Verwaltung in Herford wird das jetzige Kreiskirchenamt des Kirchenkreises Herford in der Hansastraße 60 umstrukturiert. Künftig wird es „Evangelisches Kreiskirchenamt Weser-Werre-Wiehen der Kirchenkreise Herford, Lübbecke, Minden, Vlotho“ heißen. Insgesamt etwa 80 Mitarbeitende werden von dort aus alle Verwaltungsaufgaben der vier Kirchenkreise gemeinsam erledigen; in erster Linie betrifft das die Arbeitsbereiche Personal, Finanzen, Bau- und Liegenschaften.

Um Platz für die gemeinsame Verwaltung zu schaffen, ziehen einige Arbeitsbereiche – wie zum Beispiel die Jugendarbeit und das KiTa-Referat des Kirchenkreises Herford – aus der Hansastraße 60 aus. Diese Abteilungen arbeiten künftig im früheren Gemeindehaus der Herforder Kreuz-Gemeinde in der Hessestraße 3.

Leiterin der Verwaltung wird Maike Elmer, die derzeit schon Verwaltungsleiterin der Kirchenkreise Herford und Vlotho ist. Ihre Stellvertretung übernimmt Carsten Schöneberg, der jetzige Verwaltungsleiter des Kirchenkreises Lübbecke. Dietrich Trölenberg, der bislang Verwaltungsleiter des Kirchenkreises Minden war, wechselt zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.

Die Leitung des Kirchenkreisverbands liegt beim Verbandsvorstand. Jeder der vier Kirchenkreise entsendet in dieses Gremium drei Personen: den Superintendenten beziehungsweise die Superintendentin als geborene Mitglieder, ein nicht ordiniertes Mitglied des Kreissynodalvorstands und ein Mitglied des Finanzausschusses. Der Verbandsvorstand wird alle vier Jahre – nach den Kirchenwahlen – neu konstituiert. Alle zwei Jahre wählt der Verbandsvorstand aus seiner Mitte eine Superintendentin oder einen Superintendenten zum beziehungsweise zur Vorsitzenden. Aktuell hat diesen Vorsitz die Superintendentin des Kirchenkreises Vlotho, Dorothea Godefroy.

Wie von Anfang an geplant, bleibt die inhaltliche Arbeit in den jeweiligen Kirchenkreisen – nur die Verwaltung arbeitet künftig zentralisiert. Für Minden heißt das: Die Superintendentur um Michael Mertins, die synodalen Dienste wie Jugendarbeit, Kirchenmusik, Krankenhaus- und Altenheimseelsorge, Flüchtlingsberatung und der KiTa-Verband bleiben in Minden. Dienstsitz ist derzeit noch das Haus der Kirche in der Rosentalstraße 6 (32423 Minden) und voraussichtlich ab Mitte des kommenden Jahres das Martinihaus (Martinikirchhof 7, 32423 Minden).