Warum lässt Gott das zu? Warum gibt es Leid? Warum sterben junge Menschen und warum gibt es Kriege? Heute versuchen wir diese Fragen zu beantworten. Diese Frage beschäftigt Menschen zu allen Zeiten. Viele Theologen führen das Leid auf die Güte und Liebe Gottes zurück. Gott in seiner Größe ist für uns nicht zu fassen und man hofft darauf, dass hinter allem ein Plan Gottes steht, den wir Menschen nicht begreifen können. Jedenfalls ist sicher, dass Gott das Leid kennt, da Jesus auch Mensch war.
Leibniz sagt, Gott hat von allen die bestmögliche Welt erschaffen. Er wog alles ab und entschied sich dazu, diese Welt zu schaffen. Leid sei also der hinnehmbare Preis für die bestmögliche Welt. Ein weiterer Ansatz ist, dass der Mensch einen freien Willen hat. Dadurch, dass der Mensch selbst entscheiden kann, wie er handelt, kann er sich für das Schlechte entscheiden. Andere vermuten, Gott hat sich längst von der Welt zurückgezogen. Wir sind ihm gleichgültig und er kümmert sich nicht darum, was mit uns passiert. Im Mittelalter glaubte man sogar, dass Gott Leid benutze, um Menschen zu bestrafen. Wenn sie etwas Schlechtes getan haben, dann werden sie im Laufe des Lebens irgendwann einmal Leid erfahren. Mit dieser Frage setzt sich das Buch Hiob auseinander.
Es gibt also viele verschiedene Möglichkeiten, Leid zu erklären. Doch keine von ihnen kann bewiesen werden. Es liegt an jeder und jedem selbst, wie man diese Frage beantworten will. Es ist aber nicht von großer Bedeutung, warum Gott das zulässt. Selbst wenn man die Antwort kennen würde, würde Leid dennoch existieren. Es ist also wichtiger, die Frage zu beantworten, wie ich mit Leid umgehe. Christen glauben, dass Jesus im Leid uns beisteht. Es ist die persönliche Entscheidung, ob man überhaupt an einen Gott glaubt und wie der Gott ist, den man sich vorstellt. Gerade jetzt ist es wichtig sich nicht mit der Frage nach dem Warum aufzuhalten und stattdessen Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen.

Erarbeitet vom Religionsgrundkurs der Q1 der Gesamtschule Porta Westfalica

Fachlehrer: Pfarrer Eckart Zinnke

Eckart Zinnke

Eckart Zinnke

Pfarrer an der Gesamtschule Porta Westfalica