„Was bleibt“ und „Nicht(s) vergessen“: Unter diesen Titeln startet die Evangelische Landeskirche von Westfalen im Frühjahr 2019 eine Initiative rund um die Themen Sterben und Abschied nehmen. Der Auftakt findet im März in Minden mit einer Ausstellung und einer Veranstaltungsreihe in der Offenen Kirche St. Simeonis statt (Simeonskirchhof, 32423 Minden, 17. bis 31. März).
Im Kern geht es bei der Initiative um die Frage, was Menschen tun können, um sich selbst und in gewissem Maß auch ihre Angehörigen auf die Zeit des Abschieds vorzubereiten.
„Nicht(s) vergessen“ lädt dazu ein, innezuhalten und sich zum Beispiel darüber klar zu werden, was an Schönem und Schwerem das eigene Leben geprägt hat, was geregelt werden kann und soll für den Krankheits- und Pflegefall und wie eines Tages die Bestattung gestaltet werden soll.
„Was bleibt“ befasst sich mit dem Weitergeben, Schenken, Stiften und Vererben, hilft also, den Nachlass zu regeln und ermutigt dazu, ein Testament zu machen. Dabei geht es auch, aber nicht nur, um die Möglichkeit, beispielsweise durch Testamentsspenden gemeinnützige Zwecke zu unterstützen. Denn jedes Testament bietet nicht zuletzt auch die Möglichkeit, über das eigene Leben hinaus Gutes zu bewirken für etwas, das einem am Herzen liegt.
Im Mittelpunkt der „Was bleibt“-Kampagne stehen die Porträts von drei Frauen und drei Männern. Sie alle haben sich Gedanken darüber gemacht, was in ihrem Leben besonders wichtig war und ist, so dass es in das „Schatzkästchen ihres Lebens“ gehört, also bleibenden Wert für sie hat. Sie erinnern sich zum Beispiel an den Fotoapparat, mit dem wichtige Ereignisse festgehalten wurden, an den Apfelkuchen der Oma, die Tauf- und Konfirmationskirche am Heimatort oder die gute Pflege im Krankenhaus. Diese sechs Personen stehen auch im Mittelpunkt der Wanderausstellung, die zur „Was bleibt“-Kampagne gehört.
Für die Ausstellung und die Veranstaltungsreihe in der Offenen Kirche St. Simeonis hat der Kirchenkreis außerdem sechs Aussagen von Personen aus Minden eingeholt. Auch sie haben überlegt, was in das Schatzkästchen ihres Lebens gehört, und sich mit ihren persönlichen „Schätzen“ fotografieren lassen.
Die Veranstaltungsreihe beginnt mit einem Gottesdienst, in dem Präses Dr. Annette Kurschus die Predigt hält (17. März, 16 Uhr). Ein Plädoyer für ein aktives, individuelles und selbstbestimmtes Leben jenseits des Rentenbeginns hält am 21. März um 19.30 Uhr Dr. Henning Scherf, Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen a. D. Weiterhin sind Veranstaltungen zu Themen wie Christliche Patientenvorsorge (18. März, 17 Uhr, Pfarrer Oliver Vogelsmeier), Erbrecht (19. März, 17 Uhr, Dr. Claus Burkardt), Stiftungen (25. März, 17 Uhr, Ute Kolbow), Bestattungsformen und –vorsorge (26. März, 17 Uhr, Alwin Pamin), Demenz (27. März, 18 Uhr, Dr. Harriet Heier) und Pflege (28. März, 18 Uhr, Schwester Andrea Brewitt) vorgesehen. Im „Kirchenkino“ sind die Filme „Kirschblüten – Hanami“ und „Honig im Kopf“ zu sehen (22. und 29. März, jeweils 19.30 Uhr).
Detaillierte Informationen über „Was bleibt“ und „Nicht(s) vergessen“ gibt es unter www.was-bleibt.de und unter www.nichtsvergessen.de.