„Gott hat uns keinen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“, so schreibt es der Apostel Paulus an seinen jungen Schüler Timotheus in seinem zweiten Brief an ihn im ersten Kapitel in Vers sieben. Grund sich Sorgen zu machen und sich zu fürchten scheint es immer schon gegeben zu haben. Gegen diesen Spieler, der immer schon auf dem Platz ist, stellt Gott eine tolle Mannschaft: Drei Spieler, die sich gegenseitig ergänzen. Gegen die Sorgen und die Verzagtheit stellt Gott seine Kraft. Damit die Kraft das Leben fördert und nicht über das Ziel hinausschießt, benötigt es die Liebe. Nicht die Kraft, sondern die Liebe vertreibt die Furcht (1. Joh. 4,17f). Die Liebe, das Spitzenmitglied im Team, verweist auf Gott selbst: „Gott ist Liebe!“ Das ist sein Wesen. Um die Mannschaft weiter zu ergänzen kommt der dritte Spieler auf Feld: Die Besonnenheit oder besser: die maßvolle Selbstbeschränkung. Ich kann mich zurücknehmen und den anderen höher achten als mich selbst.
Zu Pfingsten feiern Christen, dass Gott seinen Geist – mit diesen Qualifikationen (und noch einigen mehr) – auf ängstliche und verzagte Nachfolger Jesu gelegt hat. Die Berührung mit diesem Geist Gottes hat sie ermutigt, erfrischt und ihnen neue Kraft gegeben und diese Erfahrung ist eine Startpunkt einer Weltreligion. Am Anfang des Verses steht die wichtigste Feststellung: Gott gibt! Gott schenkt uns immer wieder seinen Geist, wenn wir ihn darum bitten.
Ich wünsche ihnen und mir immer wieder diese Erfahrung, dass Gott uns seinen Geist gibt, der uns der Angst widerstehen lässt und es bewirkt, dass von uns Kraft, Liebe und Besonnenheit ausgehen.
Ein frohes Pfingstfest
Olaf Mohring
Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Minden