Minden. Lange hat sie darauf gewartet, endlich ist es Wirklichkeit geworden: In einem festlichen Gottesdienst in der Todtenhausener und Kutenhausener Christuskirche ist Katja Reichling nun auch offiziell von Superintendent Michael Mertins in ihr Amt als Pfarrerin eingeführt worden. Manche*r wird sich vielleicht fragen, was daran neu sein soll, denn an Pfarrerin Reichling hat man sich im Pfarrbezirk Christuskirche längst gewöhnt.

Schon seit Herbst 2011 unterstützte sie den damaligen Amtsinhaber Pfarrer Horst Fißmer bei der Arbeit an der Christuskirche – zunächst als Pfarrerin im Entsendungsdienst mit 50 Prozent des Dienstumfangs. Mit der anderen Hälfte ihrer Zeit stand sie damals den Pfarrern der St.-Martini-Gemeinde in der Mindener Innenstadt zur Seite.

Seit Fißmer im September 2022 in den Ruhestand gegangen ist, hatte Reichling die Vakanzvertretung in  der Gemeinde. Nun endlich, zwei Jahre später, wurde ein Weg gefunden, ihr die Pfarrstelle an der Christuskirche auch „richtig“ zu übergeben.

Hintergrund für diese lange Zeit der Ungewissheit ist eine Vorgabe der Landeskirche. Der Pfarrbezirk Christuskirche gehört zur St.-Marien-Kirchengemeinde, welche die größte Gemeinde im Kirchenkreis Minden mit insgesamt sechs Pfarrbezirken ist. Die Gemeinde musste Pfarrstellen reduzieren. Nun ist im Juni Pfarrerin Sabine Bade in den Ruhestand gegangen und es wurde beschlossen, dass deren Pfarrstelle am Martin-Luther-Haus – dem Pfarrbezirk V der St.-Marien-Gemeinde – nicht erneut besetzt wird. Außerdem wurde die Pfarrstelle in Pfarrbezirk St. Lukas gekürzt. Auf diese Weise wurde der Weg frei, die Pfarrstelle in der Christuskirche mit Katja Reichling neu zu besetzen. Zusammen mit den Kolleg*innen arbeitet sie auch am Martin-Luther-Haus mit und in den verschiedenen Arbeitsbereichen der ganzen St.-Marien-Kirchengemeinde.

Reichling ist in Düsseldorf aufgewachsen und hat in Wuppertal, Bochum und Hamburg Evangelische Theologie studiert. Ihr Vikariat absolvierte sie in Essen-Katernberg, den Hilfsdienst trat sie im April 1995 im Kirchenkreis Minden in der Gemeinde Ovenstädt an. Ab April 1997 baute sie in fünf Jahren das Frauenreferat des Kirchenkreises auf. Von April 2002 bis März 2010 arbeitete sie als Pfarrerin im Entsendungsdienst im Pfarrbezirk St. Matthäus, um Pfarrer Achim Lewin zu entlasten. Auch St. Matthäus gehört zu St. Marien, so dass „die Neue“ an der Christuskirche eigentlich in der St.-Marien-Kirchengemeinde längst dazu gehört beziehungsweise kaum von dort wegzudenken ist. Entsprechend herzlich war der Empfang für Katja Reichling in ihrem Einführungsgottesdienst am 15. September.