​Noch vier Tage, dann ist Weihnachten.
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Für mich ist es das 27. Weihnachten, das ich feiere. Gleichzeitig ist es das erste Mal, dass ich selbst an Heiligabend den Gottesdienst halte und predige.
Die Konfirmand:innen proben schon lange das Krippenspiel: Drei Hirten sind auf dem Weg, sehen den hellen Stern über Bethlehem und fragen sich, was das zu bedeuten hat. 
Ich glaube, die Weihnachtserzählung in jeder Variante schon einmal gehört zu haben: Aus Sicht der Hirten, aus Sicht der Könige, aus Sicht von Maria und Josef, der Engel, des Esels… einmal habe ich sogar eine Weihnachtspredigt aus der Perspektive des Türknaufs am Stall gehört.
Was lässt sich noch sagen über diese Geschichte, die jedes Kind in und auswendig kennt?
Jedes Jahr erzählen wir die Geschichte von dem kleinen Kind, das in einer Krippe liegt. Immer und immer wieder, seit rund 2000 Jahren. Ist das nicht Wahnsinn?
Uns begleiten besinnliche Lieder, die vor hunderten Jahren geschrieben wurden. Bräuche und Traditionen, die die Zeit überdauerten. Da ist etwas, was die Menschen seit biblischen Zeiten miteinander verbindet – die Hoffnung.
Es kommt ein neues Licht in die Welt. Die Welt braucht dieses Licht, denn es ist längst nicht alles gut. Auch das verbindet die Menschen von damals mit uns heute.  
Die Geschichte bleibt die Gleiche, was sich verändert, ist die Welt drumherum.
Vielleicht geht es gar nicht darum, wie wir die Geschichte erzählen. Es geht darum, dass wir sie erzählen. Jahr für Jahr, in unsere Zeit hinein.
„Welt ging verloren, Christ ist geboren. Freue dich, o Christenheit!“
In welche Welt wird das Kind in der Krippe heute hineingeboren?
Und wie sieht diese Welt aus, wenn wir mit Hoffnung auf sie schauen?

Ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Katrin Pfeiffer

Katrin Pfeiffer

Vikarin, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Marien, Bezirk St. Matthäus