Wochensprüche

An jedem Sonntag gibt es ein neues Bibelwort, das Christen in der kommenden Woche begleiten soll. Manchmal freue ich mich, denn der Vers scheint wie für mich gemacht. Manchmal denke ich an andere, für die dieses Wort hilfreich ist. Den neuen Wochenspruch finde ich herausfordernd:

Singt dem Herrn ein neues Lied…

Wie soll das gehen? Verschiedene Experten erklären, dass der Luftausstoß beim Singen höher, das Einatmen tiefer ist. Deshalb wird in Schulen zur Zeit nicht gesungen, die Chöre haben Pause, in den Gottesdiensten schweigt die Gemeinde.

Singt dem Herrn ein neues Lied – ich würde das gerne, denn eigentlich macht mir das Spaß. Aber gerade geht vieles nicht aus Rücksicht für andere, vielleicht auch als Schutz für mich selbst.

Ein Gottesdienst ohne Singen ist kein richtiger Gottesdienst. Wenn dann auch noch die herzliche Begrüßung fehlt, der Tee nach der Kirche, wir dafür mit Masken in der Kirche sitzen, dann hat das mit unseren gewohnten Gottesdiensten nicht mehr viel zu tun.

Deshalb werden Kirchen nur zögernd wieder geöffnet. Wir haben in den letzten Wochen viele neue Wege entdeckt, um miteinander im Gespräch zu bleiben. Kirche ist digital geworden. Aber alles können wir mit dem Internet nicht ersetzen.

Singt dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder, so heißt der ganze Wochenspruch. Mit anderen Singen kann ich heute vielleicht nicht, aber Liedtexte begleiten mich trotzdem: „Wenn du nicht weiter weißt, sich Wahrheit als falsch erweist …sagst an Gott glaub‘ ich nicht, sag‘ ich dir, Gott glaubt an dich. Und er tut auch heute noch Wunder, Stunde um Stunde Tag für Tag.“
Das ist die Begründung, weshalb wir Gott Lieder singen sollen: weil er Wunder tut. Impfstoffe sind schneller in der Erprobung als vorher gedacht. Die Welt rückt zusammen, um das Virus einzudämmen. Menschen kümmern sich umeinander. Die Natur erhält eine Atempause.

In der kommenden Woche mache ich mich auf die Suche nach Wundern. Es gibt sie. Gott sei Dank.

Seinen Segen wünscht

Nicole Bernardy