Worauf kommt es im Leben an? Eine Antwort ist scheinbar nicht schwer. An allen Ecken und Enden wird mir vermittelt, was die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind und wo ich sie kaufen kann: Diese Zahncreme sorgt für ein sorgenfreies Lachen, dieser Mobilfunkvertrag garantiert mir absolute Freiheit und diese Pizza macht mich insgesamt einfach glücklicher. Und dieses neuste, internetfähige Irgendetwas wird mein Leben in neue Erfahrungsräume erheben. Schade, dass das meiste davon nicht stimmt. Unser Leben wird von diesen Dingen immer voller und nicht erfüllter. Dramatisch daran ist, dass je voller unser Leben und unsere Schränke werden, desto leerer wird der Planet. Unser Konsum zerstört.
Für uns und unsere Zukunft brauchen wir eine neue Definition davon, worauf es im Leben ankommt. Vielleicht hilft es uns, wenn wir uns dabei an einem etwas antiquierten Begriff orientieren: Ewiges Leben.
In Johannes 17 steht: Darin aber besteht das ewige Leben: Dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und den, den du gesandt hast, Jesus Christus.
Ewiges Leben beginnt nicht erst nach dem Tod, sondern schon jetzt. Ewiges Leben ist eine bestimmte Art zu leben, es ist eine Lebensqualität. Ewiges Leben, das ist Leben aus der Begegnung mit Gott. Gott, das große Geheimnis des Lebens, zu suchen, sich von ihm berühren zu lassen, sich von ihm verändern zu lassen, das ist ewiges Leben. Es ist Leben in einem anderen Horizont, in einer anderen Perspektive. Steigert das mein Glück, mein Wohlbefinden, meine Zufriedenheit? Manchmal ja, manchmal nein. Doch Glück ist nicht alles. Dieses ewige Leben, dieses Leben in Kontakt mit Gott, gibt mir Trost in schweren Situationen, es gibt mir Kraft zum kämpfen, es schenkt mir andere Perspektiven in fest gefahrenen Situationen. Und es zeigt mir, dass das was ich brauche nicht durch noch mehr Produkte gekauft werden kann. Es legt mir ein Stück von Gottes Ewigkeit, von Gottes Weite und Höhe und Tiefe in mein Herz. Und darauf kommt es an.
Simon Schu
Pfarrer im Probedienst im Ev. Kirchenkreis Minden