Oh nein, das ist ja eine Hiobsbotschaft!“, sagte meine Freundin erschrocken vor einigen Monaten, als wir uns mit drei Ehepaaren zum Abendessen trafen. Was war passiert? Unsere gemeinsame Freundin bekam während des Essens einen Anruf, von ihrem Bruder. Dieser sagte ihr, dass bei seiner Frau während einer Magenspiegelung etwas gesehen worden war, was da nicht hingehört.

 

Solche oder ähnliche Nachrichten bezeichnen wir als Hiobsbotschaften: eine Information, die einen Menschen „umhauen“ kann, weil die Aussage katastrophal ist.

Dieser Ausdruck leitet sich von der biblischen Erzählung um den wohlhabenden und frommen Hiob ab, dessen „Beziehung zu Gott durch Leiden auf die Probe gestellt wird.

Ihm wurden nicht nur sein Besitz und seine Kinder genommen, sondern auch seine Gesundheit. Wobei sich „Gesundheit“ in diesem Fall noch harmlos anhört, denn es war eine furchtbare Krankheit, durch die er sich von seinen Mitmenschen fernhalten musste. Es folgte eine absolute Isolation.

Seine Frau und seine Freunde waren ihm in dieser Zeit leider keine Stütze. Hiob kommt in dieser Zeit an die Grenzen dessen, was man wohl noch so eben ertragen kann, ohne an Gott zu zerbrechen.

Vermutlich kennen wir alle so eine Situation, in der Gott so unendlich fern und fremd erscheinen kann.

In genau dieser Lage sagt Hiob: „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ (Hiob 19,25)

 

Niemand ist davor sicher in eine ähnliche Lage zu kommen wie Hiob. Viele Menschen, die Schweres und sogar Schwerstes durchgemacht haben, konnten diese Zeit bestehen, weil sie am Glauben festhielten. Sie waren sich sicher, dass Gott treu ist und bei ihnen bleibt.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein Zitat von Martin Luther ein, über das es sich vielleicht lohnt nachzudenken: „Zu glauben, dass Christus für die Menschen gestorben sei, nützt gar nichts, wenn man nicht glaubt, einer von diesen zu sein.“

 

Denken Sie immer daran: Das Wörtchen „vielleicht“ ist die Visitenkarte der Hoffnung.

Katrin Weber

Katrin Weber

Referentin in der Ev. Erwachsenenbildung