Jeden Tag wieder – wir stehen vor Entscheidungen, existentielle Entscheidungen: Einkaufen – nein/ja – jetzt/später?!?
Anrufe, Mails, Dates etc. tätigen, um Privates, Gesundheitliches, Berufliches, Organisatorisches, … zu erledigen – nein/ja – jetzt/später?!?
Welt-Geschehen verarbeiten und einordnen – desorientiert und desillusioniert davonkommen oder handlungsorientiert und souverän durchkommen?!?
Zwischen den Positionen werden simplere und kompliziertere Entscheidungs-Mechanismen abgerufen werden. Darin spiegelt sich ein Grund-Datum unseres Mensch-Seins.
Die jetzige Jahreszeit, gerade noch „zwischen den Jahren“, auf der Schwelle dieses neuen Jahres 2023 mag uns ebenso in eine Zwischenlage versetzen. Der Schwung für´s Neue Jahr hält noch ein wenig vor; möglicherweise konnten sich einige gute Vorsätze schon anstoßen lassen – Auf-der-Schwelle-Sein zwischen Altem und neu Vorgenommenem.
Auch im Kirchenjahr befinden wir uns zwischen zwei großen Festkreisen; wir kommen vom Weihnachts-Festkreis und erwarten den Oster-Festkreis:
Die menschliche Nähe Gottes feier(t)n wir in Jesus Christus; Seine liebenswerteste Präsenz unter uns und  weihnachtlich-wohltuende Gegenwart für uns.
Die göttliche Nähe Gottes feiern wir in Jesus Christus, Sine Inklusion von verlorenem und geglücktem Leben, für uns. Mit dieser österlich-kraftvollen Präsenz werden wir befähigt, den täglichen Spagat zwischen gewünschter und ertragener  Wirklichkeit durchzuhalten mit dem Ziel, die bestmögliche Wahl in unseren alltäglichen Entscheidungen zu treffen.
Diese werden sich wohl weiterhin im Spannungsbogen von „optimal –  suboptimal – gescheitert“ bewegen.
Mit GOTTES Willen und Wirken für uns haben wir darin einen starken Bündnispartner. Seine Integrationskraft bindet Krisen- und Verlusterfahrungen zusammen mit Lösungs- und Resilienzerfahrungen:
Gehalten, getragen durch GOTTES weihnachtlich-naher und österlich-heilender Gegenwart können wir immer wieder erstarken, können wir wider-stehen und wieder-stehen.
Die Inklusion von Verlorenem und Geglücktem, Fragwürdigem und Sinnvollem,  Unfassbarem und Wundervollem ist und bleibt eine Lebensaufgabe, die wir mit unseren Entscheidungen auf`s bestmögliche versuchen zu bewältigen.
Wir befinden uns zugegebenermaßen immer „zwischen den Zeiten“:
Wir sind nie dauerhaft in absolut Feststehendem  unterwegs. Das Beständige bleibt der Wandel. Im Wandel bleibt uns beständig unser GOTT zur Seite: „Gott, der da sprach: `Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten`, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi“. (2. Kor. 4, 6 f.)

Iris Rummeling-Becht

Iris Rummeling-Becht

Pfarrerin, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Marien, Bezirk Minderheide/St.-Lukas-Kirche