Wort zum Sonntag

Das „Wort zum Sonntag“ von Pfarrerinnen und Pfarrern aus dem Mindener Land gibt es in der Samstagsausgabe des Mindener Tagesblatts – und darüber hinaus auch hier.

Die einzigartige Liebe Gottes…

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Jeder Mensch möchte geliebt werden. Kaum etwas treibt uns so um, wie die Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung. Wer echte Liebe erlebt, wird innerlich glücklich. Wer sich nicht geliebt fühlt, ist unruhig und bedrückt.

Hast du in deinem Leben echte Liebe erfahren? Woher wusstest du, dass du geliebt wirst? Ich vermute, dass Worte dazu nicht ausreichend waren. Denn nur der Satz „Ich liebe dich!“ lässt uns die Liebe des Anderen noch nicht erleben. Aufrichtige Liebe erkennt man daran, dass ihr der Andere wichtiger ist, als das eigene Wohlergehen.

Die Bibel sagt immer und immer wieder, dass Gott uns liebt wie ein Vater seine Kinder. Trotzdem zweifeln viele Menschen daran, dass Gott es wirklich gut mit ihnen meint. Vielleicht schaust auch du gerade auf dein Leben und siehst darin Dinge, die nicht gut sind: Der verlorene Job, die kaputte Ehe, die hohen Schulden, die plötzliche Krankheit, der Streit mit den Kindern. Und es fällt dir schwer zu glauben, dass Gott ausgerechnet dich lieben soll.

Wenn du solche Gedanken kennst, wenn dir wohlklingende Worte und Versprechen nicht genug sind, dann schau dir an, was Jesus am Karfreitag vor fast 2000 Jahren für dich getan hat. An diesem Tag hat er ein für alle Mal gezeigt, dass du ihm wichtiger bist, als sein eigenes Leben. Denn: Gott hat seine Liebe zu uns dadurch bewiesen, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. (Röm 5,8)

Sünder waren wir. Selbstsüchtige und boshafte Menschen, die sich weit von Gott entfernt hatten. Für diese Feinde Gottes – für dich und mich – ist Jesus am Kreuz gestorben. Er hätte das nicht tun müssen. Er hätte dich mit vollem Recht verloren geben und dich deinem Schicksal überlassen können. Dass er stattdessen für dich in den Tod geht, deine Schuld auf sich nimmt und deine Strafe zahlt, hat nur diesen einen Grund: Er liebt dich aus vollem Herzen! Sein Tod beweist, wie absolut echt, aufrichtig und selbstlos seine Liebe ist.

Die kommenden Ostertage sind eine gute Gelegenheit, diese einzigartige Liebe Gottes kennenzulernen. Lass sie dir nicht entgehen!

Johannes Röskamp

Johannes Röskamp

Pfarrer im Probedienst

Gemischte Realität

Für diejenigen, die mit der Realität ihrer Umgebung noch nicht ausgelastet sind, gibt es seit einigen Jahren „augmended reality“. So bezeichnet man eine computerunterstützte Wahrnehmung bzw. Darstellung, die die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert. Durch die Integration von Kameras in immer mehr mobile Geräte wie z.B. Handys oder Pkws können zusätzliche Informationen oder Objekte direkt in ein aktuell erfasstes Abbild der realen Welt eingearbeitet werden. So kann man im Bild der Rückwärtskamera gezeichnete Umrisse des eigenen Autos erkennen, um rechtzeitig festzustellen, ob die Parklücke groß genug ist. Ihren Durchbruch feierte augmended reality mit dem Handyspiel Pokémon go. Vor dem Gemeindezentrum der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Minden gibt es zufällig einen Pokéstop, also einen Ort, an dem die Spieler mit der Handykamera etwas finden können, das ihr Spiel voranbringt. Da sind dann Sätze zu hören wie „ich muss mit diesem Ball unbedingt treffen“ oder „schnell noch die Sananabeere füttern“. Auch Christen sind seit mehr als zweitausend Jahren bekannt dafür, dass sie mehr für wahr halten, als unser menschliches Auge wahrnehmen kann. Der Apostel Paulus beschreibt es im Brief an die Hebräer im elften Kapitel so: „Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge“. Wenn ich an Jesus Christus glaube, dann vertraue ich darauf, dass Gott sich mir zu erkennen gibt. Durch das Lesen der Bibel, durch Gebet, oder durch den einfachen Wunsch: „Bitte zeig dich mir“ steige ich in diese Realität ein, die mich umgibt. Deshalb bin ich überzeugt, dass Gott überall um uns herum wirkt und sich zeigt. Wenn sie Menschen suchen, die diese erweiterte Realität kennen, dann besuchen sie doch morgen einen der Gottesdienste.

Olaf Mohring

Olaf Mohring

Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Minden

Vorhut der neuen Welt

Ein Pedant. Jemand, der alles ganz genau nimmt. Der sich pedantisch an Regeln hält und auch anderen gegenüber auf Einhaltung pocht. Da bleibt die Freude oft auf der Strecke. Nein, so will keiner sein!

Aber dann stoße ich mich doch an der Bergpredigt: „Kein einziger Buchstabe und kein Satzzeichen“ darf in den Geboten der Bibel gestrichen werden, „das ganze Gesetz muss erfüllt werden“ sagt Jesus im Matthäusevangelium (Kapitel 5, Vers 18). Und er erklärt, was das z.B. für die Zehn Gebote bedeutet: nicht töten, nicht ehebrechen, nicht lügen. Ist Jesus ein Pedant?

Nein, sondern Jesus hat Großes im Sinn mit seinen Leuten: Sie sollen Vorhut und Beispiel seiner neuen Welt sein!

Bei uns gibt es traurige Menschen, die über den Tod eines geliebten Menschen auch nach Jahren nicht hinweggekommen. Ihr Tod tötet auch sie, innerlich. Sie sollen getröstet werden, ihre Wunden sollen sich in Lebensweisheit verwandeln. Es gibt Menschen, die stehen plötzlich alleine da mit ihren Kindern, nach jahrelangem, kräftezehrenden Streit, mit Schuldgefühlen, alleingelassen. Sie sollen Freunde finden! Sie sollen spüren, dass sie wertvoll sind! Es gibt Menschen, denen Unrecht geschieht und die hinters Licht geführt  werden und nicht einmal ihre Versicherung kümmert sich darum. Sie sollen Recht bekommen!

Das Gesetz Gottes, die Bibel, hat diese neue Welt zum Ziel – Davon darf man nichts wegstreichen! Im Gegenteil, den eigentlichen Sinn muss man immer wieder freilegen! Es sind die Regeln einer neuen Welt – damit die Freude eben nicht auf der Strecke bleibt! Dafür ist Jesus in der Bergpredigt angetreten.

Matthias Rohlfing

Matthias Rohlfing

Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Lahde-Bierde